Blinkende Displays, laute Sirenen und piepende Handys: Am bundesweiten Warntag wurde in Hessen der Ernstfall geprobt. Nach Einschätzung des Innenministeriums lief der Test weitgehend reibungslos – nur bei einzelnen Anzeigetafeln kam es zu Problemen.

"Probewarnung, bundesweiter Warntag" steht auf einem Handy.

Eine Probewarnung wird am bundesweiten Warntag auf einer Smartwatch angezeigt.
Bild © picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Auf vielen Smartphones wurde heute um 11 Uhr diese Meldung eingeblendet: „Probewarnung – für Deutschland – Es besteht keine Gefahr.“ Eine Dreiviertelstunde später folgte die Entwarnung. Grund dafür war der bundesweite Warntag, bei dem der Ernstfall geprobt wurde.

Der Probealarm erreichte die Bürgerinnen und Bürger am Donnerstagvormittag über das Cell Broadcast System sowie verschiedene Warn-Apps wie Nina, HessenWARN oder Katwarn. Auch der Hessische Rundfunk verbreitete die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn ausgelöste Warnung. Warnungen gab es auch auf Stadtinformationstafeln. 

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01:01 Min.|11.09.25, 19:30 Uhr|hessenschau

Warntag – Probealarm pünktlich um 11 Uhr

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Warnungen an Stadtwarntafeln funktionierten nicht überall

Der Tag sei erfolgreich verlaufen, so die erste Bilanz des hessischen Innenministeriums: „Die Warnungen des fünften bundesweiten Warntages verliefen in Hessen ohne größere Störungen“, sagte Innenminister Roman Poseck (CDU) laut einer Mitteilung. Die ersten Rückmeldungen der Städte und Landkreise hätten ein positives Bild ergeben.

Die Sirenen und der Cell Broadcast haben demnach flächendeckend funktioniert. Auch bei den Warn-Apps habe es – bis auf wenige Einzelfälle – nach aktuellem Stand keine Probleme gegeben. Doch es gab auch kleinere Pannen. So sorgte eine Störung dafür, dass die Warnmeldung an einigen öffentlichen Stadtwarntafeln nicht angezeigt wurde. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wertet die Ergebnisse der Bundesländer nun aus.

Collage aus einer Sirene, einem Smartphone und einem Warndreieck auf mittelblauem Hintergrund.

Mehrheit der Nutzer wurde gewarnt

Viele Nutzer berichteten auf hessenschau.de, wie sie am Warntag informiert wurden. Bei einem (nicht repräsentativen) Voting gaben bis 16.30 Uhr über 56 Prozent an, dass eine Warn-App sie alarmierte. 36 Prozent wurden mit Cell Broadcast gewarnt. Fast acht Prozent erhielten demnach keine Warnung. Bis 16 Uhr nahmen an dem Voting über 6.000 Menschen teil. Einige hessenschau.de-Nutzer berichteten, dass sie zwar eine Warnung, aber keine Entwarnung über die Apps erhielten. Viele Nutzer berichteten auf hessenschau.de ihre Erfahrungen

Laut wurde es am Donnerstag auch im Hessischen Landtag: Während des Probealarms lief dort gerade eine Plenardebatte, zahlreiche Smartphones der Abgeordneten meldeten sich mit lauten Tönen. Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) musste kurz seine Ausführungen am Rednerpult unterbrechen, um sein Handy von seinem Sitzplatz zu holen.

Sirenen sollen umgerüstet werden

Für die Hessinnen und Hessen war es schon der zweite Warntag in diesem Jahr. Beim ersten hessenweiten Warntag im März war es zu kleineren Problemen gekommen. So funktionierten zwei Warn-Apps nicht: hessenWARN und Katwarn.

Collage aus einer Sirene, einem Smartphone und einem Warndreieck auf mittelblauem Hintergrund.

Damit sich die Warninfrastruktur stetig weiterentwickeln könne, brauche es weitere Investitionen, sagte Innenminister Poseck: „Nur so schaffen wir es, uns für den Ernstfall gut vorzubereiten.“ So gibt es aktuell noch einige Sirenen in Hessen, die analog angesteuert werden müssen und die deshalb auch am Donnerstag eine leichte Verzögerung hatten. Mit dem Abschluss der Sirenen-Umrüstung rechnet das Ministerium bis Ende 2026.

Redaktion:
Michelle Goddemeier

Sendung:
hr-fernsehen, hessenschau,

11.09.25, 19:30 Uhr

Quelle: dpa/lhe