Der großflächige Stromausfall im Berliner Südosten infolge eines Brandanschlags ist behoben. Nach etwa 60 Stunden können alle betroffenen Kunden laut dem Betreiber Stromnetz Berlin wieder versorgt werden. Von zunächst 50.000 Haushalten ohne Strom in der Nacht zum Dienstag waren nach der schrittweisen Wiederherstellung der Stromversorgung zuletzt noch 13.300 betroffen. 

Es handelt sich laut Betreiber um den längsten Stromausfall seit mindestens 25 Jahren. Die Reparaturen an den zerstörten Starkstromkabeln begannen unmittelbar, erwiesen sich allerdings als zeitaufwendig. Bei dem letzten großen Blackout 2019 in Köpenick waren mehr als 30.000 Haushalte rund 30 Stunden lang ohne Elektrizität.

Bekennerschreiben aus linksextremistischem Spektrum

Von dem Stromausfall waren auch S-Bahnhöfe, Pflegeheime, Geschäfte und Schulen betroffen. Das Handynetz war durch den fehlenden Strom nur eingeschränkt verfügbar, teilweise waren deshalb die Notrufnummern 112 und 110 nicht erreichbar.

Die Störung wurde durch einen Brandanschlag ausgelöst, der mehrere Starkstromleitungen am Fuß von zwei Strommasten in Berlin-Johannisthal im Bezirk Treptow-Köpenick zerstört hatte. Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bestätigte die Authentizität eines Bekennerschreibens aus der linken Szene, das online verbreitet wurde.

Das Schreiben weise Ähnlichkeiten mit einem
Bekennerschreiben zu einem ähnlichen Brandanschlag auf, der im Februar nahe der
Tesla-Autofabrik im brandenburgischen Grünheide verübt wurde. 

„Wir gehen vom Täterkreis aus dem
linksextremistischen Spektrum aus“, sagte die Innensenatorin. „Das heißt
also: nicht aus dem Ausland, sondern aus dem Inland.“ Die Täter seien
mit hoher krimineller Energie und sehr professionell vorgegangen.

Stromausfall in Leipzig

Auch in Leipzig kam es am heutigen Donnerstag zu einem Stromausfall, von dem am Mittag bis zu 10.000 Menschen betroffen waren. Das teilte ein Sprecher der Stadtwerke mit. Die Störung hatte im Bereich der Leipziger Innenstadt teils für mehrere Stunden zu Einschränkungen geführt. Rund 80 Ampelanlagen fielen aus.

© Lea Dohle

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Die Ursache für den Ausfall waren technische Probleme in einem Umspannwerk. Anders als in Berlin ist der Vorfall also auf einen technischen Defekt zurückzuführen. Eine Sabotage sei auszuschließen, sagte ein Sprecher. Die Stromversorgung ist inzwischen wiederhergestellt.

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