Die finanzielle Lage der Stadt Wörth ist noch schlechter als befürchtet. Das teilte Bürgermeister Steffen Weiß (FWG) am Mittwochabend in der Einwohnerversammlung im Ortsbezirk Maximiliansau mit. Ihm sei aufgrund der Gemeindeordnung keine andere Wahl geblieben, „als den Haushaltsplan in seinem Vollzug einzuschränken und ihn mit einer hauswirtschaftlichen Sperre zu belegen“. Dies habe zur Folge, dass nur noch „rechtlich tatsächlich verpflichtende Maßnahmen“ durchgeführt werden könnten. Darüber seien in dieser Woche auch die im Stadtrat vertretenen Fraktionen informiert worden.
Bei dem im Februar nach langen Diskussionen um mögliche Einsparpotenziale verabschiedeten Doppelhaushalt 2025/2026 handelt es sich um den schlechtesten Haushalt in der Geschichte der Stadt Wörth. „Mit einem Defizit von rund 60 Millionen Euro vernichten wir quasi rund ein Drittel des bilanziell ausgewiesenen Eigenkapitals, und der Schuldenstand ist in nur neun Monaten von 0 auf 43 Millionen Euro gewachsen“, sagte Weiß den gut 180 Bürgern, die sich in der Tullahalle eingefunden hatten. „Wie wir seit einigen Tagen wissen, wird es aber noch schlimmer kommen.“ Die Fortschreibung der Planung sehe eine Erhöhung des Defizits auf rund 66 Millionen Euro vor. Die Stadt müsse ihre Kreditlinie auf 60 Millionen Euro erhöhen, um über die Runden kommen zu können.
„Aufgrund der Mechanik des kommunalen Finanzausgleichs und der Funktionsweise von Gewerbesteuern sind dies sicherlich Aufnahmezahlen“, so Weiß. Unter anderem die Rückzahlung von im Jahr 2024 zu viel gezahlten Gewerbesteuern hatten ein Loch in den Etat gerissen. Zudem bemisst sich die zu zahlende Kreisumlage nach der Steuerkraft vergangener Jahre. Aber auch in den kommenden Jahren sei der Haushaltsausgleich in weite Ferne gerückt, sagte der Bürgermeister.
Aktuell wird laut Weiß ein Nachtragshaushalt ausgearbeitet, den der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag, 7. Oktober, verabschieden soll.