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Im Westen Deutschlands hat schwerer Starkregen für massive Überschwemmungen gesorgt. Der DWD warnte bereits vorab. Die News im Ticker.
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- Unwetter: Überschwemmungen hätten nicht passieren dürfen“,“position“:“1″,“storyElementPosition“:“8″,“storyElementCount“:“59″}}“>Fazit nach Unwetter: Überschwemmungen hätten nicht passieren dürfen – Lage in NRW entspannt sich wieder
- Pegelstände nach Unwetter weiter hoch: Straßen überflutet“,“position“:“2″,“storyElementPosition“:“8″,“storyElementCount“:“59″}}“>Pegelstände nach Unwetter weiter hoch: Straßen überflutet – „Noch lange nicht vorbei“
- Unwetter und Überschwemmungen im Dauereinsatz“,“position“:“3″,“storyElementPosition“:“8″,“storyElementCount“:“59″}}“>Feuerwehr wegen Unwetter und Überschwemmungen im Dauereinsatz – Pegel erreicht kritischen Grenzwert
- Unwetter überschwemmen Mönchengladbach„,“position“:“4″,“storyElementPosition“:“8″,“storyElementCount“:“59″}}“>Unwetter überschwemmen Mönchengladbach – Zahlreiche Straßen nicht befahrbar
- Unwetter drohen auch im Ahrtal„,“position“:“5″,“storyElementPosition“:“8″,“storyElementCount“:“59″}}“>Unwetter drohen auch im Ahrtal – DWD ruft höchste Warnstufe aus
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Update vom 10. September, 6.50 Uhr: Entlang der Niers in Mönchengladbach hatten Anwohner lange um den Deich gebangt. Inzwischen hat sich die Lage nach den extremen Regenfällen jedoch beruhigt – auch dank neuer Auffangbecken, wie ein Anwohner dem WDR schilderte: „Wir sind trocken geblieben.“ Das ARD-Wetterkompetenzzentrum registrierte an mehreren Messstellen in NRW Rekordniederschläge. Teilweise fiel innerhalb weniger Stunden mehr als das Doppelte eines üblichen Monatsniederschlags, in Bedburg-Weiler Hohenholz etwa 54 Liter in nur einer Stunde.
Auch im Rhein-Erft-Kreis standen ganze Straßenzüge unter Wasser: In Bedburg-Kaster war ein Neubaugebiet bis zu 60 Zentimeter überflutet, inzwischen laufen dort die Aufräumarbeiten. In Willich (Kreis Viersen) hatten rund 200 Anwohner ihre Häuser aus Vorsicht verlassen müssen. Die Evakuierung war freiwillig, galt aber als dringend empfohlen. Am Abend durften die Menschen wieder zurückkehren, nachdem die Hochwassergefahr zurückgegangen war.
Fazit nach Unwetter: Überschwemmungen hätten nicht passieren dürfen
Update vom 9. September, 16.39 Uhr: In Mönchengladbach droht ein Deich an der Neuen Niers zu reißen, der durch den Starkregen aufgeweicht wurde, berichtet der WDR. Doch insgesamt entspannt sich die Lage wieder. „Wenige Gefahrenstellen haben wir auch Dank der Unterstützung aus anderen Städten im Blick. Viele Einsätze konnten bereits abgeschlossen werden, die letzten werden derzeit noch abgearbeitet“, teilte Oberbürgermeister Felix Heinrichs bei Instagram mit.
Auch in Bedburg im Rhein-Erft-Kreis beruhigt sich die Wetter-Lage allmählich. Bürgermeister Sascha Solbach zog allerdings ein ernüchterndes Fazit beim WDR. Die Überschwemmungen im Neubaugebiet hätten nicht passieren dürfen. „Also man hat darauf geachtet, dass das Prinzip Schwammstadt eingehalten wird. Es gibt viele Retentionsflächen und unter anderem ein eigenes Regenrückhaltebecken, was jetzt nicht ausreichend war, obwohl das für ein 100-jähriges Schadensereignis dimensioniert ist“, so Solbach.
200 Menschen sollen wegen Überschwemmungsgefahr ihre Häuser verlassen
Update vom 9. September, 15.14 Uhr: Wie der WDR berichtet, sollen in Willich (Kreis Viersen) rund 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Es besteht Überflutungsgefahr. Die Evakuierung sei der Stadt zufolge aber nur eine Vorsichtsmaßnahme und daher freiwillig. In Mönchengladbach beruhigt sich die Wetter-Lage allmählich. Laut Stadtverwaltung gibt es keine Verletzten. Die Pegelstände würden sinken. Über 200 Einsätze seien aber noch offen.
Der DWD hat inzwischen alle Unwetter-Warnungen in Deutschland aufgehoben. Am Nachmittag und Abend können aber in einem Streifen entlang und knapp östlich/nordöstlich der Elbe sowie in Schleswig-Holstein einzelne Gewitter und Hagel auftreten. Stellenweise drohen Unwetter mit Starkregen.
Unwetter-Chaos: Starkregen überschwemmt Teile Deutschlands – Bilder zeigen AusmaßFotostrecke ansehenPegelstände nach Unwetter weiter hoch: Straßen überflutet
Update vom 9. September, 14.20 Uhr: Der DWD warnt nur noch in zwei Landkreisen in NRW vor Starkregen. Die Warnung gilt bis voraussichtlich 15 Uhr. Gebannt ist die Hochwassergefahr aber noch nicht. „Die Straßen stehen teilweise 40, 50, 60 Zentimeter unter Wasser“, berichtet ein WDR-Reporter aus Mönchengladbach. „Es ist wirklich noch lange nicht vorbei.“
Die Pegelstände sind in der Region weiter gefährlich hoch. Laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW misst Neubrueck (Erft) derzeit 188 Zentimeter (Stand: 14 Uhr) und befindet sich damit immer noch bei Informationswert 3. Es sind schwere Schäden durch Überflutungen möglich. In Randerath/Wurm erreichen die Pegelstände mit 240 Zentimetern und in Bettrather Dyck mit 215 Zentimetern den Informationswert 2.
Update vom 9. September, 13.02 Uhr: Nicht nur in Deutschland, auch in Luxemburg lösten die starken Regenfälle verheerende Überschwemmungen aus. Rettungskräfte meldeten bis zum Morgen knapp 300 Einsätze. Der Notruf sei 800 Mal gewählt worden. Laut Einsatzleitung seien 21 Gemeinden von den „außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen“ betroffen gewesen. In Livange und Mersch fielen mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Sieben Menschen wurden aus ihren Fahrzeugen gerettet.
Laut Kachelmann-Wetter seien bereits am Montag (8. September) an einigen Messstationen in Deutschland „neue Allzeit-Rekorde der 24-stündigen Niederschlagsmengen“ festgestellt worden, darunter in Mönchengladbach-Hilderath und Tönisvorst. Zuletzt waren neue Höchstwerte bei der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal erreicht worden.
Feuerwehr wegen Unwetter und Überschwemmungen im Dauereinsatz
Update vom 9. September, 11.44 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat vorerst die schwere Unwetterlage im Westen Deutschlands aufgehoben. Noch bis zum Nachmittag wird aber stellenweise vor Starkregen gewarnt. Es drohen Regenmengen von 25 bis 35 Liter pro Quadratmeter. Nachmittags und abends kann es in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen noch Starkregen geben.
Einsatzkräfte des THW pumpen Wasser weg. © Sascha Thelen/dpa
Polizei und Feuerwehr meldeten am Vormittag zahlreiche Einsätze. Auf der A4 bei Ferchen kippte ein Lastwagen um, vermutlich wegen Aquaplanings. In Mönchengladbach musste die Feuerwehr bereits zu 100 Einsätzen ausrücken, über 400 seien noch offen. Eine Familie wurde aus einer vollgelaufenen Wohnung gerettet. Autofahrer saßen zeitweise in ihren Fahrzeugen fest. Am Schulzentrum Rheindahlen habe es sogar einen kleinen Erdrutsch an einem Bach gegeben. Wasser sei nach Angaben der Stadt ins Gebäude eingedrungen.
Laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW hat der Wasserstand in Neubrueck (Erft) den Informationswert 3 überschritten. Der Wasserstand lag um 11.15 Uhr bei 182 Zentimetern. Es drohen ernste Schäden durch Überflutungen.
Unwetter in Deutschland: Bundesamt warnt vor Überflutung
Update vom 9. September, 10.53 Uhr: Die Lage spitzt sich auch in Bedburg im Rhein-Erft-Kreis zu, teilt Bürgermeister Sascha Solbach bei Facebook mit. „Es zeigen sich Wassermassen, wie wir das alle noch nicht erlebt haben“, so der Politiker. Tonnenweise Sand werde derzeit in Säcke gefüllt. Die Stadt habe sich zwar gut vorbereitet, doch die aktuelle Dimension sei „unvorstellbar“. Bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter seien hier zuletzt gefallen.
Derweil hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine neue Warnung herausgegeben. „Im Bereich des Pützbaches besteht die Gefahr der Überflutung“, heißt es. Wer sich im betroffenen Bereich aufhält, soll unbedingt Heiz und Kochgeräte abschalten. „Verlassen Sie anschließend das Gebäude und begeben Sie sich an einen sicheren Ort. Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte. Denken Sie auch an Ihre direkten Nachbarn. Helfen Sie Kindern, Älteren und mobilitätseingeschränkten Personen.“
Unwetter überschwemmen Mönchengladbach
Update vom 9. September, 9.42 Uhr:Derweil spitzt sich die Unwetter-Lage in Mönchengladbach zu. Laut Feuerwehr sind Straßen in den Stadtteilen Odenkirchen/Geistenbeck sowie Neubeck überflutet und nicht befahrbar. Auch die Waldnieler Straße sei betroffen. Wie die Stadt bei Instagram mitteilt, fällt zudem der Schulbetrieb der Gesamtschule Espenstraße aus. Ein Technikkeller wurde überflutet.
Schon am Vorabend hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe über die Warn-App NINA vor Unwettern mit Starkregen im Landkreis Ahrweiler informiert. In den Morgenstunden am Dienstag (9. September) werden 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Die Pegel der Ahr würden laut Berechnungen des DWD aber wohl nicht den Wert von 1,50 Metern überschreiten.
Laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW steigen die Pegel westlich des Rheins aber weiter an. An den Pegeln Neubrück (Erft) und Herzogenrath (Wurm) sei der Informationswert 2 bereits überschritten worden. Es kann also zu einzelnen Überflutungen kommen.
Unwetter drohen im Ahrtal: Straßen im Raum Aachen überflutet
Update vom 9. September, 8.45 Uhr: Im Raum Aachen halten sich die Unwetterfolgen aktuell im Rahmen. Laut WDR musste die Feuerwehr überwiegend wegen leicht überschwemmter Straßen und vollgelaufener Keller ausrücken. Auch in den Kreisen Düren und Heinsberg kam es zu Einsätzen. Die Feuerwehr halte sich bereit, sollte sie bei schwereren Überflutungen eingreifen müssen.
So geschehen in Bedburg im Rhein-Erft-Kreis. Hier stehen Straßen unter Wasser und Keller wurden geflutet. Die Polizei evakuierte Menschen vorsorglich aus ihren Wohnungen. Und auch in Oberhausen führt der Starkregen zu Problemen, ein WDR-Hörer schickte dem Sender eine Aufnahme, auf der Wasser durch das Dach einer Tankstelle tritt.
Unwetter drohen auch im Ahrtal
Update vom 9. September, 6.06 Uhr: Für den Westen Deutschlands ist derzeit die höchste Wetter-Warnstufe ausgerufen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlichte eine amtliche Unwetterwarnung (lila) vor extrem heftigem Starkregen. Demnach werden in weitem Teilen von Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz Niederschlagsmengen von 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter erwartet. Auch das Ahrtal ist betroffen.
Der Deutsche Wetterdienst warnt im Ahrtal und weiteren Teilen des Westens vor Starkregen. © DWD
Laut DWD besteht „große Gefahr für Leib und Leben durch rasche und verbreitete Überflutungen von Straßen/Unterführungen und Kellern“, Aquaplaning im Straßenverkehr sowie mögliche Erdrutsche. Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Regionen werden dazu aufgerufen, Aufenthalte im Freien sowie Autofahrten unbedingt zu vermeiden.
Erstmeldung vom 8. September: Ahrweiler – Aktuell warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor starkem Regen im Westen Deutschlands. Auch das Ahrtal, das erst 2021 von einer verheerenden Flut heimgesucht wurde, ist betroffen. Die Kreisverwaltung Ahrweiler macht auf ihrer Webseite auf die amtliche Unwetterwarnung der Stufe 3 des DWD aufmerksam. Den Behörden zufolge könnte die Wetterlage die Ausmaße des Hochwassers von 2016 erreichen.
„Vor allem nachmittags und abends können dann im Westen bereits erste kräftige Gewitter auftreten, die von unwetterartigem Starkregen begleitet sein können“, so Meteorologe Oliver Reuter vom Deutschen Wetterdienst gegenüber der Berliner Morgenpost. In der Nacht zum Dienstag und bis in den Nachmittag hinein könnten lokal bis zu 90 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Der DWD warnt insbesondere für Gebiete entlang und westlich des Rheins vor einer erhöhten Gefahr durch Starkregen.
DWD gibt Unwetterwarnung für Ahrtal aus – Einsatzkräfte vor Ort in Bereitschaft
Die Behörden befürchten, dass die erwarteten Niederschlagsmengen innerhalb weniger Stunden einem Hochwasser von 2016 gleichkommen könnten. Es besteht die Gefahr von schnellen Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern. Auch Aquaplaning und mögliche Erdrutsche sind Risiken.
Die Bevölkerung sollte sich regelmäßig über die aktuelle Situation informieren, etwa über die Warnapps NINA und KATWARN. Die Pegelstände lassen sich auch über die App „Meine Pegel“ überwachen. Die Wehrleitungen der Kommunen stehen bereits in Kontakt mit dem Brand- und Katastropheninspekteur. Kontrollfahrten sind vorgesehen, und die Technische Einsatzleitung des Kreises kann bei Bedarf schnell aktiviert werden.
Nur vier Jahre nach verherendem Ahrtal-Hochwasser: Starkregen könnte zu Überschwemmungen führen
Die Warnung ruft schmerzhafte Erinnerungen wach. Im Juli 2021 forderte eine Flutkatastrophe im Ahrtal 135 Menschenleben. Zahlreiche Orte wurden überflutet, Häuser zerstört, und über 40.000 Einwohner waren betroffen. Auch vier Jahre später ist der Wiederaufbau immer noch nicht abgeschlossen. (sp/dpa)