Während die Hunger-Games-Werke
eine komplexe Welt entwerfen, lassen King und nun auch Drehbuchautor JT Mollner
die Details der dystopischen Welt und das Warum bewusst vage. Das könnte man
als Schwäche auslegen, zeichnet den Film aber gerade aus im Vergleich
zu anderen Genrefilmen. 

The Long Walk ist ein Kammerspiel in
Bewegung, ganz nah bei seinen Figuren. Die suchen Trost, und finden ihn,
zumindest für kurze Zeit, beieinander. Raymond (Cooper Alexander Hoffman, der
Sohn von Philip Seymour Hoffman) lernt an der Startlinie Pete (David Jonsson)
kennen, mit dem er innerhalb der nächsten knapp viereinhalb Tage und 650
Kilometer eine innige Beziehung entwickeln wird. Obwohl sie miteinander in
Konkurrenz stehen, können die jungen Männer nicht anders als sich miteinander
zu solidarisieren. Immer wieder retten Raymond und Pete ihre Kontrahenten und
einander, stützen etwa einen jungen Mann, der einen Krampf hat, hören einander
zu, wenn einer verzweifelt, und versuchen sich motivierende Ratschläge zu
geben.