– Manche Menschen lesen viel. Andere lesen fast gar nichts, denn sie haben wenig Zeit, um sich auf lange Epen einzulassen. Doch auch für Sie haben wir die perfekten Buchtipps.

Nicht alle Menschen sind Leseratten und Bücherwürmer. Trotzdem kann der Wunsch bestehen, hin und wieder etwas zu lesen. Das ist auch ratsam, denn Lesen ist nicht nur gut für die Persönlichkeitsbildung, sondern auch gesund.

Denn Lesen kann den Stressspiegel senken, wie eine Studie der University of Sussex zeigte. Lesen entspannt nicht nur, sondern kann sogar das Risiko für Demenz senken und die Lebenserwartung erhöhen, wie die AOK in ihrem Gesundheitsmagazin schreibt.

Doch natürlich hat nicht jeder so viel Zeit und Muse, sich auf lange Epen einzulassen, wie Leseratten und Bücherwürmer das gerne tun. Da kann ein Wälzer wie „Rabenthron“ von Rebecca Gablé mit seinen knapp 900 Seiten oder eine Reihe mit mehr als zehn Büchern wie „Die Flüsse von London“ von Ben Aaronovitch schnell abschrecken.

Natürlich handelt es sich dabei um hervorragenden Lesestoff. Doch für Neuleser und Einsteiger als Bücherwürmer gibt es Buchtipps, die sich für den Anfang vielleicht besser eignen. Unser Tipp: Greifen Sie zunächst zu Novellen und Kurzgeschichten. So haben Sie eine überschaubare Handlung und können sich schnell über ein geschafftes Buch freuen. Auch wenn Sie nur hin und wieder Zeit haben, um zu lesen, müssen Sie sich auf diese Weise nicht jedes Mal neu in die Handlung hineinfinden.

Eine knackige Novelle: „Der Fürst des Parnass“ von Carlos Ruiz Zafón

Carlos Ruiz Zafón ist für seine fantasievollen Bücher bekannt, die genauso poetisch sind, wie ihre Titel es verheißen. „Der Schatten des Windes“ und „Das Labyrinth der Lichter“ sind nur zwei Beispiele dafür. Besonders das deutsche Lesepublikum war Carlos Ruiz Zafón zeit seines Lebens sehr angetan. Als Dank dafür schrieb er diese Novelle, verzichtete auf sein Honorar dafür und spendete das Geld stattdessen dem Sozialwerk des Deutschen Buchhandels.

Der Fürst des Parnass“ ist gleichzeitig die Vorgeschichte zu seinen Romanen, eine Hommage an Cervantes, den Autor von Don Quijote, und ein Aperitif für die weiteren Werke von Carlos Ruiz Zafón. Cervantes steht im Mittelpunkt der Geschichte, er ist ein junger, glückloser Dichter, der von einem seltsamen Verleger einen ungewöhnlichen Auftrag erhält. Es ist eine kurze Erzählung von Ambition und Neid, von unsterblicher Liebe, die mit Ehrgeiz gepaart zum Wahnsinn wird, und von der Magie, die manche Bücher verströmen.

„Der Fürst des Parnass“

von Carlos Ruiz Zafón

  • übersetzt von Peter Schwaar
  • 84 Seiten
  • S. Fischer
  • ISBN: 9-783-596-198-825
  • 1,65 Euro (Buch bei Amazon)

Ein Kurz-Krimi: „Miese kleine Morde“ von Jussi Adler-Olsen

In wenigen Wochen kommt der neue Thriller um das Sonderdezernat Q von Jussi Adler-Olsen heraus. Doch auch dieser Kurz-Krimi hat es in sich. Auf nur 128 Seiten gibt es hier Mord und Totschlag für Krimi-Fans und alle, die es werden wollen.

Für Lars ist klar: Er muss interessanter werden. Denn die Worte seiner mittlerweile Ex-Frau sind für ihn vernichtend. ‚Langweiler‘ hat sie ihn genannt. Nach einem Besuch in einem Beauty-Salon fühlt er sich gleich viel besser und weniger langweilig.

Um die Besuche zu finanzieren, braucht Lars aber mehr Geld. Auf Umwegen reift bei ihm eine Idee. Er wird einfach Auftragsmörder. Die Kundinnen der Beauty-Salons sind ihrer Männer ohnehin überdrüssig, seine Kundschaft sitzt also direkt vor ihm. Und langweilig ist dieser Job sicher auch nicht. Da kann doch gar nichts mehr schiefgehen, oder?

Natürlich kann ein so kurzer Krimi wie „Miese kleine Morde nicht die Tiefe bieten, wie beispielsweise „Kein Zurück“ von Stephen King (640 Seiten) oder „Dunkles Wasser“ von Charlotte Link (576 Seiten). Dennoch besticht der Krimi im Miniformat mit seiner kurzweiligen Geschichte und schwarzem Humor.

„Miese kleine Morde“

von Jussi Adler-Olsen

  • übersetzt von Hannes Thiess
  • 128 Seiten
  • dtv
  • ISBN : 978-3-423-21762-0
  • 10 Euro

Interessante Kurzgeschichten: „Der stille Freund“ von Ferdinand von Schirach

Ferdinand von Schirach ist bekannt für seine Kurzgeschichten, die immer einen realistischen Bezug haben und durch ihre poetische und doch einfache Sprache überzeugen. So auch in seinem neuesten Werk „Der stille Freund“. Die Sammlung umfasst 14 Kurzgeschichten, die auch einzeln gelesen werden können.

Sie alle befassen sich mit dem liebsten Studienobjekt von Ferdinand von Schirach, dem Menschen. Seiner Verletzlichkeit, seinen Triumphen und seinem Scheitern. Das Buch ist eine Reise quer durch Europa und sogar bis nach Kapstadt. Und es geht auch immer irgendwie um Zufälle, die die Menschen dahin gebracht haben, wo sie heute sind.

„Der stille Freund“

von Ferdinand von Schirach

  • 176 Seiten
  • Luchterhand Literaturverlag
  • ISBN: 978-3-630-87812-6
  • 22 Euro

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