Es sind Bilder, die die Seele berühren. Innig, intensiv, nah. Und doch sollen sie uns laut anschreien, nicht zu vergessen, was während des Holocaust unfassbar Schreckliches passiert ist. Und sich niemals wiederholen darf.
Große, internationale Superstars wie Jennifer Garner, die Moderatorin Chelsea Handler, das frühere Topmodel Cindy Crawford oder der Musical-Star Billy Porter kämpfen mit einer neuen, einzigartigen Sammlung von Fotografien – zusammengefasst im Bildband „Borrowed Spotlight“ – ihren ganz eigenen Kampf gegen den Antisemitismus: Sie trafen sich mit Überlebenden des Holocaust. Der Star-Fotograf Bryce Thompson (42) hielt die Treffen fest.
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Wichtig für Thompson: Stars und Überlebende sollten sich erst vor der Kamera kennenlernen. Diese berührenden ersten Gesten und Gefühle sollten in den Porträts zum Ausdruck kommen.
Cindy Crawford sagt über ihre Begegnung mit der Holocaust-Überlebenden Ella Mandel: „Zuerst war ich mir nicht sicher, was ich sagen sollte, aber unser Gespräch verlief mühelos. Wir verstanden uns als Frauen, als Mütter und als Schwestern.“
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Die amerikanische Tänzerin Jenna Dewan (44) wurde mit einer der ältesten Überlebenden zusammengebracht, der 107 Jahre alten Risa Igelfeld. Sie erlebte 1938 den Einmarsch der Nazis in Wien. Dewan nach dem Fotoshoot: „Risa zu treffen und ihre Geschichte zu hören, hat mein Leben verändert. Es war erschütternd, ihren Erzählungen zuzuhören.“
Die Bildersammlung wird vor dem „Yom HaShoah“, dem nationalen israelischen Gedenktag für die sechs Millionen ermordeten Juden im Zweiten Weltkrieg, in der New Yorker Detour Gallery (ab 22. April) ausgestellt.
Fotograf Thompson: „Hass kann man überleben, Gleichgültigkeit nicht. Diese Holocaust-Überlebenden sind ein lebendiges Zeugnis und mahnen uns, niemals zu vergessen, dass Mitgefühl und Handeln oft den Unterschied zwischen Leben und Vergessen ausmachen.“
Der Musical-Star und Schauspieler Billy Porter (55) küsst die Hand der Überlebenden Bella Rosenberg (90)
Foto: Bryce Thompson
Cindy Crawford lernte, jüdische Gerichte zu kochen
Das Vorwort schrieb Cindy Crawford selbst. Sie ist seit 1998 mit dem Unternehmer Rande Gerber (62) verheiratet – er ist jüdischen Glaubens. Crawford: „Ich bin zwar nicht konvertiert, aber wir haben beschlossen, unsere Kinder mit einer Wertschätzung sowohl für das Christentum als auch für das Judentum zu erziehen.“
Crawford lernte ihrem Mann zuliebe sogar, traditionell jüdische Gerichte zu kochen. „Etwa die Rinderbrust meiner Schwiegermutter für das Pessach-Fest. Und ich war stolz darauf, den Seder-Teller genau richtig vorzubereiten. Das Judentum ist so reich an Symbolen – alles hat eine Bedeutung, vom Essen bis zur Art, wie man bei bestimmten Mahlzeiten sitzt.“
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Die Idee für den Bildband entstand Thompson zufolge, nachdem neuesten Untersuchungen zufolge das Unwissen über den Holocaust alarmierende Ausmaße angenommen hat.
Demnach hat jeder fünfte Mensch auf der Welt noch nie etwas vom Holocaust gehört. Mehr als 60 Prozent wissen nicht, dass sechs Millionen Juden ermordet wurden. Erschreckend.
Die amerikanische Komikerin Chelsea Handler (50) posiert mit Andrew Stern (80). Er sagt: „Ich betrachte jeden neuen Tag als ein Geschenk“. Stern wurde 1944 in einem jüdischen Getto in Budapest (Ungarn) geboren
Foto: Bryce Thompson