Der Verdacht hat sich bestätigt: Die neue Live-Übersetzung für die AirPods Pro kommt wegen der Interoperabilitätsanforderungen des Digital Markets Act (DMA) vorerst nicht in die EU und Deutschland. Das erfuhr heise online aus informierten Kreisen. Die gute Nachricht ist allerdings, dass Apple offenbar alles daran setzt, das bald zu ändern. Damit besteht zumindest die Hoffnung, dass es – wie zuvor zum Beispiel bei der Apple Intelligence im Allgemeinen – doch noch grünes Licht gibt.

Apple selbst äußert sich offiziell nicht zu den Gründen und dem weiteren Vorgehen. Auf Nachfrage verwies ein Sprecher auf ein Support-Dokument, aus dem hervorgeht, dass die Funktion nicht verfügbar ist, wenn sich der Nutzer in der EU befindet und das Land oder die Region seines Apple-Accounts ebenfalls in der EU ist. Die Entdeckung des Passus hatte nach der Vorstellung des Features, die während des Apple Events am Dienstag erfolgte, für Ernüchterung bei EU-Nutzern gesorgt. Die angekündigte Unterstützung der deutschen Sprache ließ viele hoffen, dass die Funktion auch in der EU sofort bereitsteht.

So wirkt sich die EU-Situation aus

Konkret bedeutet die derzeitige Regelung, dass zum Beispiel ein US-Amerikaner mit Apple-Account im Heimatland während eines Europa-Urlaubs die Funktion auch im EU-Gebiet nutzen könnte. Das sollte auch für einen Deutschen gelten, der sich in den USA aufhält – trotz deutschen Accounts. Wer aber als Deutscher im EU-Gebiet die Live-Übersetzung verwenden möchte, kann diese nicht nutzen. Das wäre analog zu der Regelung, die es bereits beim iPhone-Mirroring gibt. Während eines Aufenthalts in den USA konnten wir die Fernsteuerung des iPhones über den Mac trotz einer deutschen Apple-ID nutzen. Sobald wir wieder das europäische Festland erreicht hatten, war die Funktion wieder gesperrt.

Interoperabilität ist ein heißes Eisen zwischen Apple und der EU. Die EU-Kommission hatte dem iPhone-Hersteller Anfang des Jahres umfassende Vorgaben gemacht, wie er sich für Smartwatches, GPS-Uhren, Kopfhörer und Mixed-Reality-Headsets anderer Hersteller zu öffnen hat. Im Falle eines Verstoßes drohen den Kaliforniern empfindliche Strafen. Apple warnt vor der erzwungenen Öffnung. Neben negativen Auswirkungen auf die Sicherheit der Geräte verlangsame die Bürokratie die Innovationskraft des Unternehmens.

(mki)

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