Am Rande von Braunschweig
„Offenes Konzept: Neues Café setzt auf Gemeinschaft
Aktualisiert am 12.09.2025 – 13:38 UhrLesedauer: 3 Min.
Das Café „Gedøns“ in Weddel: Arne Binner (v.l.), Katharina Braun und Carolin Diekmann stehen vor ihrem kleinen Lokal. (Quelle: Timon Zöfelt/t-online)
Am Dorfplatz in Weddel wird seit Wochen gewerkelt. Ein neues Café soll kommen. t-online hat mit den Betreibern gesprochen.
Noch ist von außen nicht viel zu sehen an den seit Jahren leer stehenden Räumlichkeiten am Dorfplatz 15. Aber hier, im kleinen Ortsteil Weddel in der Gemeinde Cremlingen, geschieht etwas. Ein „Moin“ im Schaufenster lässt darauf schließen. Genauso wie kleine Infozettel, die das Café „Gedøns“ („Gedöns“ ausgesprochen) ankündigen.
Und auch, wer einen Blick hineinwirft, dürfte Katharina Braun, Arne Binner und Carolin Diekmann dieser Tage häufig beim Werkeln und Tüfteln sehen. Denn hier, wo früher einmal eine Metzgerei, später eine Fahrschule und in den vergangenen zehn bis zwanzig Jahren nur mehr ein Lagerraum zu finden war, wollen die drei bald Kaffee, Kuchen, Waffeln und Crêpes servieren – und einen Raum für Gemeinschaft bieten.
Das ist die große Vision, die seit Jahren besteht und jetzt immer konkretere Formen annimmt. Eine kleine Küche, Schränke sowie Möbel stehen schon bereit. Im Inneren des Lokals entsteht Struktur. Doch bis dahin war es ein weiter Weg. „Hier gab es keine Infrastruktur. Wir mussten eine Toilette einbauen, Leitungen verlegen und auch sonst alles neu machen“, erklärt Arne Binner im Gespräch mit t-online. „Im Prinzip ist es so, als wenn du versuchst, aus einer Garage ein Café zu machen.“
Binner selbst ist in Weddel aufgewachsen und hatte die Idee für ein Café bereits vor rund sechs Jahren. Im Studium hatte er zuvor Katharina Braun, genannt „Käthe“, kennengelernt. Später über den Job dann Carolin Diekmann. Inzwischen seien „alle voll drin“, schildern sie.
Dabei verfügt keiner der drei über großartige Erfahrung in der Gastronomie. „Ab und zu frage ich mich: Was ist da eigentlich in mich gefahren?“, scherzt Binner. Angst vor dem Scheitern hat das Trio allerdings nicht. Dabei hilft auch eine klare Idee. „Es soll ein offenes Konzept sein, bei dem wir uns ausprobieren und schauen können, was hier so geht“, erklärt Braun. Binner ergänzt: „Wie in einem Stadtcafé.“
Dazu sollen auch interaktive Elemente zählen, die die Bewohner aus Weddel bewusst einbeziehen. Verschiedene Events wie Workshops oder Musikveranstaltungen spielen in der Vorstellung der drei eine Rolle. Die Prämisse dabei: Zusammenhalt statt Konkurrenz.
Da sind tolle Leute dabei.
Arne Binner über die Dorfgemeinschaft in Weddel
Damit sei man in den vergangenen Wochen bereits gut gefahren. Gespräche mit Anwohnern, Bäckerei-Inhabern oder auch Vertretern von Behörden hätten in der Anfangszeit Mut gemacht, betont Binner. „Es sind alle wohlwollend und sagen: Macht das, das ist eine gute Idee.“