In Berlin ist Art Week, das bedeutet eigentlich, dass es um Kunst geht. Das tut es natürlich auch, aber nicht nur. Weil die Stadt – abgesehen von der Berlinale – nicht so wahnsinnig viel Glamouröses zu bieten hat, freuen sich die Prominenten auf Anlässe wie diese. Endlich können sie sich wieder mit dem Glanz umgeben, den immerhin die Kunstwelt aus der weiten Welt in die Stadt lockt.
Findige Unternehmen wissen das und nutzen die Woche für entsprechende Veranstaltungen. Gleich zum Auftaktabend, am vergangenen Mittwoch, wurden nicht nur viele VIP-Vernissagen diverser Galerien gelegt, sondern auch zahlreiche Partys, um irgendwas zu launchen. Das Modeunternehmen Strenesse feierte mit Leuten wie Moderatorin Wana Limar oder Schauspieler Langston Uibel im KaDeWe eine Art Comeback nach fünf Jahren insolvenzbedingter Pause.
Venedig oder Los Angeles, Hauptsache Berlin
Der Schuhhersteller Birkenstock richtete derweil eine 20er Jahre Party aus, um einen Pantoffel namens „1774“ zu promoten und konkurrierte uhrzeittechnisch mit dem US-amerikanischen Unternehmen „G.H. Bass“, weil dieses sein Loafer-Modell „Venetian“ in exklusiver Atmosphäre bewerben wollte.
Ja, ja Venedig. Schön wäre es. Oder dann doch lieber Los Angeles – beziehungsweise Hollywood? Einer der Stargäste der Art Week präsentierte ebenfalls am Mittwoch sein, beziehungsweise ihr neues Werk. Gia Coppola, Tochter von Gian-Carlo Coppola, Enkelin von Francis Ford Coppola und Nichte von Sofia Coppola, ist auch Regisseurin und hat als solche bereits unter anderem mit Pamela Anderson zusammengearbeitet.
Kunst ist nicht gleich künstlich
In Berlin war sie, weil sie mit einem Google-Handy den Kurzfilm „Edie“ gedreht hat und den als „ortsspezifische Multi-Screen-Installation“ in einer Pop-up-Galerie in Kreuzberg aufgebaut hat. Inspiriert sei das Werk von Ed Ruschas Fotocollage „Every Building on the Sunset Strip“, was ja auch irgendwie zum Thema passt.
Boris Becker präsentiert nur im aller weitesten Sinne Kunst. Sein neues Buch ist eher autobiografischer Natur.
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Was gute Kunst ist, darüber scheiden sich findige Geister seit eh und je. Dass Kunst von künstlich kommt, stimmt jedenfalls nicht unbedingt. Sie kann auch ein ziemlich harter Realitätscheck sein und so zum Reflektieren anregen.
Welche Musen Boris Becker küssten, können wir nicht wissen, zu hoffen ist allerdings, dass er sich in seinem Buch „Inside: Gewinnen – Verlieren – Neu beginnen“ mehr oder weniger an erlebte Tatsachen hielt. Versprochen wird nämlich, dass er darin über seine 231 Tage in englischer Haft berichtet.
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So oder so, auch die Tennislegende nutzte den Art-Week-Rummel und stellte am Donnerstagabend im Delphi Filmpalast besagtes Buch vor.
Dass es sich hierbei um keinen Ratgeber handelt, wie man am besten in Kunst investiert, hatten wir bereits geklärt. Eine Erwähnung ist es trotzdem wert. Immerhin, Teil seiner Entourage war neben der schwangeren Gattin Lilian de Carvalho Monteiro auch der älteste Sohn Noah und der malte in der Vergangenheit ja auch schon mal Bilder.