Ingenieur*innen beschäftigen sich mit aktuellen Problemstellungen zum Beispiel aus den Bereichen Energie, Umwelt, Ernährung und Medizin. Die Auseinandersetzung damit erfordert oftmals auch den Dialog mit Anderen sowie eine kritische Reflexion des eigenen Verhaltens im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Zudem wird in fast jeder Stellenausschreibung für Ingenieur*innen Kreativität gefordert, diese an Hochschulen aber kaum gelehrt. An der TU Dortmund geschieht das auf einzigartige Weise im Seminar „Engineering meets Art“. Studierende der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen entwickeln gemeinsam mit Studierenden aus den Bereichen Kunst und Musik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Erziehungs- und Rehabilitationswissenschaften Kunstobjekte an der Schnittstelle von Kunst und Technik. In einem kreativen Dialog finden sie thematische Schnittmengen und loten ästhetische Positionen aus.
Brücken aus der Universität in die Gesellschaft
Thematisch nehmen die Arbeiten des Seminars das ganz Kleine wie das ganz Große in den Blick. Sie machen unter anderem erlebbar, was uns oft verborgen bleibt, weil wir es entweder mit unseren eigenen Sinnesorganen nicht wahrnehmen können oder weil es sich unserer Aufmerksamkeit entzieht. Auch wissenschaftliches und künstlerisches Arbeiten, das normalerweise hinter geschlossenen Labor- und Ateliertüren stattfindet, wird auf diese Weise zugänglich. Mit ihren Objekten möchten die Studierenden Wissen und Denkanstöße vermitteln und Brücken aus der Universität in die Gesellschaft bauen. Einige Objekte wurden speziell dafür entwickelt, Kindern im Grundschulalter naturwissenschaftliche Phänomene spielerisch näherzubringen und sie dafür zu begeistern.
„Der interdisziplinäre Dialog in unserem Seminar kann als Blaupause für gewinnbringende Dialoge außerhalb der eigenen Disziplin dienen, zum Beispiel in der Hochschul- oder Stadtöffentlichkeit, in Unternehmen und der Gesellschaft im Allgemeinen“, sagt Dr. Maik Hester, der das Seminar „Engineering meets Art“ 2017 ins Leben gerufen hat und seitdem leitet. Die nunmehr sechste Ausstellung ist bis zum 12. Oktober auf dem Campus Stadt im Dortmunder U zu sehen. Während dieser Zeit wird auch die im Seminar entstandene Arbeit zur „Unwiederholbarkeit des Moments“ mehrfach bei den Fliegenden Bildern am Dortmunder U zu sehen sein.
Die Ausstellung ist auch Teil der DEW21-Museumsnacht am Samstag, den 20. September, und von 16 bis 24 Uhr mit der Eintrittskarte zur Museumsnacht zugänglich.
Campus Stadt
Auf dem Campus Stadt gibt die Technische Universität Dortmund als Partnerin im Dortmunder U regelmäßig Einblicke in Forschung und Lehre. Ausstellungspräsentationen und der Raum als Forum des Dialogs bieten der Stadtgesellschaft durch verschiedene Veranstaltungsformate die Möglichkeit, Fragestellungen und Erkenntnisse der Wissenschaftsdisziplinen kennenzulernen und gemeinsam zu diskutieren.