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Moskau sind die Beziehungen zum Rest der Welt weniger wichtig als der Krieg gegen die Ukraine. Jetzt ist ein „Symbol der Freundschaft“ zu einer anderen Nation Geschichte.
Moskau – Mutmaßlich hunderttausende Tote: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine währt nun schon seit elf Jahren, eskaliert ist er 2022. Der Westen reagierte mit unzähligen Sanktionspaketen. Auch Japan schloss sich Sanktionen an. Jetzt gibt es eine neue Entwicklung in den japanisch-russischen Beziehungen.
Japan und Russland: Das Ende eines „Symbol der japanisch-russischen Freundschaft“
Der russische Machthaber Wladimir Putin vergrault die Japan-Zentren aus Russland. Die Schließung von sechs Japan-Zentren verdeutlicht, dass sich die Beziehungen beider Länder zueinander verschlechtern. Die Zentren dienten der Wirtschaftsförderung und galten als „Symbol der japanisch-russischen Freundschaft“, wie die japanische Zeitung „The Sankei Shimbun“ berichtet.
Begann den Ukraine-Krieg: der russische Machthaber Wladimir Putin. © IMAGO / ZUMA Press
Die Regierung habe die Entscheidung getroffen, „den Betrieb aller sechs Japan-Zentren zu beenden.“ Das teilte ein Sprecher der japanischen Regierung laut dem Bericht auf einer Pressekonferenz mit.
Der Schließung war demnach vorausgegangen, dass die russische Regierung im Januar die Vereinbarung über die Zentren „einseitig aufgehoben“ habe, wie Sankei Shimbun den japanischen Regierungssprecher zitiert. Der Sprecher habe gesagt, dies sei „ein entscheidender Faktor für die Schließung gewesen“. Japan habe Russland gegenüber erneut sein Bedauern über dieses Vorgehen geäußert. Ein konkretes Statement des Kremls liegt nicht vor, aber die Zeitung The Asahi Shimbun geht davon aus, dass dieser Schritt wahrscheinlich eine Reaktion auf die japanische Sanktionspolitik gegenüber Russland ist.
Japan sanktioniert Russland wie der Westen wegen dessen Krieg gegen die Ukraine. Laut Reuters hat sich Japan zum Beispiel dem Ölpreisdeckel der EU und Kanadas angeschlossen, der besagt, dass maximal 47,60 Dollar pro Barrel Rohöl aus Russland bezahlt werden dürfen. Vorher sind es 60 US-Dollar gewesen. Tokio will zusammen mit anderen G7-Staaten die russischen Einnahmen aus dem Öl-Export schwächen. Hinzu kommen demnach die weitere Einfrierung von Vermögenswerten und Einschränkungen im Handel mit Russland.
Die Japan-Zentren gab es in Moskau, Sankt Petersburg, Nischni Nowgorod, Chabarowsk, Wladivostok und Yuzhno-Sakhalinsk
Im Juli und August hatten russische Behörden-Mitarbeiter das Japan-Zentrum in Wladiwostok einer Inspektion unterzogen, berichtet die Zeitung. Japan hatte die russische Seite um Gewährleistung der physischen Sicherheit der Mitarbeiter gebeten.
Laut Asahi Shimbun gab es seit 1994 in diesen sechs Städten Russlands Japan-Zentren: Moskau, Sankt Petersburg, Nizhny Novgorod, Khabarovsk, Wladivostok und Yuzhno-Sakhalinsk. Sie dienten laut Moscow-Times dazu, russische Unternehmer und Entrepreneure etwa im Management zu schulen – „darauf abzielend, ökonomische Reformen in der Post-Soviet-Zeit zu unterstützen.“ Sie gaben auch Japanisch-Unterricht, schreibt Sankei Shimbun.
Zwischen den beiden Ländern gibt es immer wieder Konflikte um Luftraum-Grenzverletzungen.