Der am 21. Juli aus dem Haftbereich des Düsseldorfer Amtsgerichts geflohene Häftling wurde gefasst. Das teilten die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Der wegen schweren Bandendiebstahls Verurteilte war damals den Justizbeamten entwischt, als sie ihn in den Gerichtssaal bringen wollten. „Im besonders gesicherten Haftbereich wurde der Inhaftierte in einen Besprechungsraum verbracht, um dort mit seiner Rechtsanwältin ein vertrauliches Gespräch zu führen“, teilte ein Sprecher des Amtsgerichtes damals mit. „Nach Verlassen des Besprechungsraums gelang es ihm, durch eine Seitentür des Hausgefängnisses in den abgesicherten Innenhof zu flüchten.“ Dort überwand er anschließend den Sicherheitszaun und konnte von dem Gelände fliehen.
Am Donnerstag, 11. September, wurde er nun von belgischen Einsatzkräften in einem Rotlichtviertel in Brüssel festgenommen, heißt es von Staatsanwaltschaft und Polizei. „Der erfolgreichen Festnahme sind umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Fahndungsstelle des Polizeipräsidiums Düsseldorf vorausgegangen, bis der Geflüchtete schließlich in Brüssel lokalisiert werden konnte“, heißt es in der Mitteilung. Ein Polizeisprecher sagt dazu: „Die Kollegen haben sich – im weitesten Sinne – an seine Fersen geheftet und konnten ihn in dem Rotlichtviertel lokalisieren.“ Dann sei ein Hinweis auf den genauen Aufenthaltsort an die belgischen Kollegen gegeben worden, die den Flüchtigen festnahmen. Über Details der Fahndung macht die Polizei grundsätzlich keine genaueren Angaben.
Durch die Staatsanwaltschaft werde derzeit ein Auslieferungsverfahren betrieben. Bis darüber entschieden ist, sitze der Mann in Auslieferungshaft in Belgien. Strafrechtliche Konsequenzen für die Flucht erwarten den Getürmten aber wohl nicht, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft unserer Redaktion erklärte. Es gebe zwar den Straftatbestand der Gefangenenbefreiung. Dieser gelte allerdings für eventuelle Unterstützer – auf solche gebe es aber keine Hinweise, wie der Sprecher sagte.