In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden in der Europäischen Union im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund ein Fünftel weniger illegale Grenzübertritte registriert. Das geht aus vorläufigen Zahlen der EU-Grenzschutzbehörde Frontex hervor. Knapp 112.400 Versuche registrierte die Behörde demnach bisher. 

Deutlich weniger dieser Versuche, in die EU zu kommen, seien auf der westafrikanischen Route verzeichnet worden, wo sich die Zahl der illegalen Grenzübertritte mehr als halbiert hat. Auch auf der Westbalkanroute (-47 Prozent) und an den östlichen Landgrenzen (-44 Prozent) stellte Frontex einen Rückgang fest. Die meisten Menschen, die die europäische Grenzbehörde bei irregulären Übertritten registrierte, hatten die bangladeschische, ägyptische oder afghanische Staatsangehörigkeit. 

Die meistgenutzte Migrationsroute in die EU bleibt demnach der zentrale Mittelmeerraum, über den 37 Prozent aller irregulären Grenzübertritte stattfanden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es hier kaum eine Veränderung: Knapp 42.000 Versuche, über das Mittelmeer in die EU zu kommen, verzeichnete Frontex bis August.

Überfahrten von Algerien nach Spanien nahmen zu

Besonders über die westliche Mittelmeerroute – also etwa von Algerien nach Spanien – nahmen die irregulären Überfahrten zuletzt deutlich zu. Frontex registrierte nach eigenen Angaben 22 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2024. Allein im August sei die Zahl der Ankünfte um fast 60 Prozent gestiegen.

Wie schon bei der Halbjahresbilanz zeigte sich laut Frontex zudem, dass es eine Zunahme der irregulären Ausreisen nach Großbritannien gibt. Versuche, über den Ärmelkanal zu kommen, sind demnach um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. 

Der für Migration zuständige EU-Kommissar Magnus Brunner sprach angesichts der fallenden Zahlen in einer Mitteilung von einem wichtigen Signal. „Das bedeutet weniger gefährliche Reisen, eine Verbesserung der Situation vor Ort und mehr Möglichkeiten bei der Steuerung der Migration“, sagte Brunner.

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