Stand: 12.09.2025 22:19 Uhr

Der VfL Bochum muss den nächsten Rückschlag in der 2. Bundesliga hinnehmen. In Paderborn setzte es am Freitagabend einen späten Gegentreffer, der die dritte Niederlage in Folge bedeutete.

Das goldene Tor für Paderborn zum 1:0 (0:0)-Sieg erzielte Joker Lucas Copado in der Schlussphase (90. Minute). „So ein spätes Tor macht etwas mit einem“, kommentierte Trainer Ralf Kettemann am Sportschau-Mikrofon. „Ich hatte den Impuls, zu den Spielern zu rennen, es war eine Gefühlsexplosion.“

Paderborn darf nach zuletzt drei sieglosen Spielen mit jetzt acht Punkten in Richtung Aufstiegsränge blicken. Mit nur einem Sieg aus fünf Spielen bleibt Bundesliga-Absteiger Bochum hingegen im Tabellenkeller, der Druck auf Trainer Dieter Hecking wächst mit der erneuten Niederlage weiter.

„Der Ärger ist natürlich groß“ bilanzierte Hecking. „Von der kämpferischen Einstellung her wäre ein Punkt verdient gewesen, wenn es auch ein glücklicher Punkt gewesen wäre. Aber so ein Gegentor darfst du in der 90. Minute nicht kriegen. […] Wir haben Probleme personeller Art und Probleme mit der Arbeit vor dem gegnerischen Tor.“

Christian Schulze, Sportschau, 12.09.2025 22:12 Uhr

Heckings wenig begeisternder 61. Geburtstag

An seinem 61. Geburtstag sah Hecking einen spektakulären Spielbeginn. Schon in der zweiten Spielminute setzte sich Nick Bätzner durch und traf mit seinem Schuss aus kurzer Distanz die Latte, nur zwei Minuten später meldete sich Bochum an – Gerrit Holtmann vergab per Flachschuss aus neun Metern.

Es war der Auftakt in eine Partie, in der Paderborn sich immer mehr Feldvorteile erspielte. Filip Bilbija bot sich die Großchance zur Führung (16.), doch der Offensivmann verstolperte die Gelegenheit. Wenig später scheiterte der erneut umtriebige Raphael Obermair, weil Bochums Kevin Vogt seine Direktabnahme von der Linie kratzte. Bochum zog sich nach und nach zurück und zeigte in Sachen Offensivdrang wenig von dem, was sich Hecking gewünscht hatte.

Chancen auf beiden Seiten – größere für Paderborn

Zu Beginn der zweiten Halbzeit steigerte sich der VfL etwas. Kjell Wätjen (57.), Philipp Hofmann (65.) und Holtmann (67.) versuchten sich, es fehlte aber jeweils an Präzision im Abschluss. Paderborns Trainer Ralf Kettemann reagierte und wechselte dreifach – eine Maßnahme, die sich direkt auszahlte.

Innerhalb von zwei Minuten boten sich Joker Lucas Copado sowie Sven Michel beste Gelegenheiten für die Führung: Copado schoss sich in guter Position selbst an, Sturmkollege Michel scheiterte mit seinem Abschluss am gut reagierenden Timo Horn. Auch der dritte neue Mann, Sebastian Klaas, hätte treffen können, sein Kopfball nach schöner Flanke von Steffen Tigges landete aber an der Unterkante der Latte (80.).

Copados Nachschuss ins Bochumer Herz

Gerade als sich die Partie gegen Ende kaum noch große Torszenen zu bieten hatte, schlug Paderborn dann doch noch zu. Michel setzte sich im Strafraum durch, Horn konnte seinen zu zentralen Abschluss noch abwehren. Im Nachfassen war aber Copado zur Stelle und schob ein. Bochum konnte in der Nachspielzeit keine Akzente mehr setzen, die Niederlage war besiegelt.

Die einzig gute Nachricht für die Bochumer und Geburtstagskind Hecking: In der zweiten Hälfte gab Erhan Masovic sein Comeback. Der 26 Jahre alte Defensivspieler musste Anfang Juli nach einem Trainingsunfall mit einem Lungenkollaps ins Krankenhaus eingeliefert werden und fiel anschließend wochenlang aus.

Paderborn bei Hertha, Bochum in Nürnberg

Paderborn spielt am Samstagnachmittag im Olympiastadion gegen die Hertha (20.09.2025, 13.00 Uhr). Bochum braucht im Top-Spiel am Samstagabend gegen ebenfalls kriselnde Nürnberger einen Sieg (20.09.2025, 20.30 Uhr).