Eine Schwebebahn in einer Schwebebahn? Das gibt es in Wuppertal-Langerfeld. Dort steht ein ausrangierter Zug der klassischen blau-orangenen Schwebebahn mit der Wagennummer 1 auf dem Gelände des Wuppertaler Miniaturlands (WuMiLa). Und in dieser alten Schwebebahn hat Andreas Bergermann ihr eine kleine Schwester aufgebaut – eine Miniaturversion der Schwebebahn.

Das Herzstück des WuMiLa in Wuppertal: Eine alte Schwebebahn inklusive kleiner Schwester

Andreas Bergermanns Augen leuchten, wenn er über das WuMiLa spricht. Die Schwebebahn hat er bei Kleinanzeigen gekauft, auch wenn er über den Preis Stillschweigen hält. „Unsere Idee war, die Schwebebahn wird Ausstellungsfläche“, erklärt der Geschäftsführer. In dem ausrangierten Waggon sollte ursprünglich sogar ein funktionsfähiges Schwebebahn-Modell fahren.

Doch die Realität machte einen Strich durch die Rechnung: „Aber das ist bei dieser Schwebebahn nicht so einfach, weil klimatisch ist die eine Katastrophe“, gibt Bergermann zu. Heute dient der Wagen 1 als kleiner Vorgeschmack auf die große Ausstellung, die die Besucher drinnen erwartet.

Andreas Bergermann hat eine blau-orangene ausrangierte Schwebebahn vor dem WuMiLa stehen.

Andreas Bergermann, Geschäftsführer des Wuppertaler Miniaturlandes, steht vor seiner eigenen Schwebebahn.
© Nele Küttner

Von der Kindheitserinnerung zur Lebensaufgabe

„Ich habe als 6-Jähriger meine erste Eisenbahn bekommen und habe als Kind immer nur um Weihnachten herum mit der Eisenbahn spielen dürfen“, sagt Bergermann. Doch diese wenigen Wochen im Jahr reichten aus: „Trotzdem hat das das Feuer gelegt.“ Was als Kindertraum begann, wurde schließlich zu einer Ausstellung, die seit 2021 Wuppertal-Fans und Modelleisenbahn-Begeisterte gleichermaßen anzieht.

„Ich habe eine Menge zusammengetragen. Das war der Grundstock, um zu sagen, ich kann eine Ausstellung machen“, erklärt Bergermann seine Anfänge. Doch längst besteht das WuMiLa nicht mehr nur aus seiner privaten Sammlung. Geschenke, Leihgaben und Vermächtnisse von begeisterten Modelleisenbahnern haben die Ausstellung stetig wachsen lassen.

Vor der Schwebebahn an der Werther Brücke liegt ein Alligator, auf seinem Rücken sitzt ein kleiner Junge. Im Hintergrund schauen Menschen in Klamotten aus Ende der 1980er-Jahre neugierig auf die Szenerie.

Nur eine Fotomontage: Als Tuffi aus der Bahn gerät, sind die Fotografen vor Ort zu perplex für den richtigen Klick.

Zeitreise ins alte Wuppertal: Wenn Erinnerungen lebendig werden

Ein Geschenk schickt die Besucher auf Zeitreise. Genauer gesagt zum Döppersberg von 1982. Mit Straßenbahn, altem Bahnhofsvorplatz und allen Details einer vergangenen Ära. In liebevoller Detailarbeit von einem Modelleisenbahner eigenhändig hergestellt.

„Viele Menschen, die uns besuchen, erzählen ihre Erinnerungen“, berichtet Bergermann. Zum Beispiel von der Unterführung zum Bahnhof: „Der Tunnel hat einen hässlichen Namen, Harnröhre. Weil der immer so streng roch“, sagt Bergermann lachend. Sogar er selbst kann in dem Modell nostalgisch werden: Seinen alten Schulweg kann er in der Miniaturversion nachverfolgen.

Andreas Bergermann hat eine Modellversion des Wuppertaler Döppersberg im Wuppertaler Miniaturland

Liebe zum Detail: Wo Emma und Lukas ihre Runden drehen

Im Eingangsbereich thront die Insel mit zwei Bergen, auf der Emma, Lukas der Lokomotivführer und Jim Knopf aus dem Klassiker von Michael Ende ihre Runden drehen – funktionsfähig und beleuchtet, ein besonderes Highlight für Kinder. Überall finden sich kleine Bahn-Andenken, die zeigen: Hier sammelt jemand nicht nur, sondern lebt seine Passion.

Tatsächlich wird auch heute noch viel gewerkelt, geschweißt, gezimmert und installiert – die Ausstellung ist ein lebendiges Projekt, das kontinuierlich wächst. Neben Andreas Bergermann helfen viele Freiwillige und Hobby-Modellbauer mit und bringen ihre Ideen und auch ihre eigenen Sammlungen ein.

Ein Traum wird Realität – größer als gedacht

„Ich habe nie so groß und so vielfältig geträumt, wie es jetzt geworden ist“, gibt Bergermann zu. Was als Verwirklichung einer lange gehegten Idee startete, ist heute zu einem Anziehungspunkt für alle geworden, die sich mal wie ein Riese fühlen und sich in den kleinen Modelllandschaften verlieren wollen.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

🕚 Samstag & sonntags 11:00 bis 17:00 Uhr (letzter Einlass ist um 16:00 Uhr)

🎫 Normalpreis 10 Euro
🎫 Ermäßigt 8 Euro
🎫 Kinder (4-15 Jahre) 4 Euro
🎫 Familienkarte 24 Euro

📍Öhder Straße 19a, Wuppertal Langerfeld