Verdächtiger Jugendlicher bislang „unbeschriebenes Blatt“

Ein Haftbefehl wurde bislang noch nicht beantragt. Der Beschuldigte sei laut LKA nicht vorbestraft und bislang ein „unbeschriebenes Blatt.“ Die Ermittler sind auf den 16-Jährigen aufmerksam geworden, weil er sich Chemikalien im Internet bestellt hat, wie ein Sprecher des LKA MDR SACHSEN sagte. Laut einer EU-Verordnung sind Unternehmen verpflichtet, der Polizei zu melden, wenn bestimmte chemische Stoffe oder Gemische bestellt werden, die zur Herstellung explosiver Stoffe oder chemischer Waffen dienen können.

Allerdings räumt LKA-Sprecher Anders ein, dass es bereits im Dezember eine Durchsuchung bei dem Jugendlichen gegeben habe. Dabei sei Rizin in geringer Konzentration gefunden worden. Was der Jugendliche mit dem tödlichen Gift vorhatte und ob er einer bestimmten Gruppierung angehörte, ist laut LKA bislang noch unklar.

Was ist Rizin?

Rizin oder Ricin ist einer der giftigsten Eiweißstoffe, die es in der Natur gibt. Acht Samenkörner des Wunderbaums können schon genug Gift enthalten, um einen Menschen zu töten. Ein Gegengift gibt es nicht. Die Wissenschaft sucht laut Medizinischer Fakultät an der Universität Münster seit Jahrzehnten danach.

Transparenzhinweis: In einer vorherigen Fassung hieß es, dass die Polizei bei der Razzia Rizin sichergestellt hätte. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht richtig. Die Durchsuchungen dauern an.