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Immer mehr Menschen schummeln bei der theoretischen Fahrprüfung. Warum dies ernsthaftere Konsequenzen haben sollte. © aks
In diesem Kommentar fordert unsere Autorin: Schummeln beim Führerschein muss endlich ernsthaft geahndet werden.
Immer mehr Betrüger bei der theoretischen Führerscheinprüfung: 4198 Fälle sind es 2024 in Deutschland gewesen, im ersten Halbjahr 2025 bereits bundesweit 2193 und 225 in Baden-Württemberg. Die Tendenz? Steigend. Dabei sind die Fallzahlen das eine, die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein. Das ist erschreckend. Denn es ist klar: Wer die Regeln nicht kennt, kann sie nicht beachten – und riskiert im Straßenverkehr nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das anderer.
Nicht nur Einzeltäter
Der vermeintliche Fahrerlaubnisinhaber trägt am Ende die Schuld, sollte es zu einem tödlichen Unfall kommen. Ob jedem, der mit Knopf im Ohr zur Prüfung kommt oder seinen Doppelgänger schickt, dies bewusst ist?
Alarmierend ist, welch kriminelle Energie hinter manchen Betrugsfällen steckt. Es sind nicht nur Einzeltäter, die tricksen. Auch organisierte Banden bieten den Schummel-Service laut TÜV bereits an.
Konsequenzen bislang zu gering
Erschreckend ist auch, dass mit Ausnahme der sogenannten Stellvertreterprüfung der Betrug weder als Straftat noch als Ordnungswidrigkeit geahndet wird. Fahrerlaubnisbehörden können zwar bestimmen, dass Täter bis zu neun Monate lang keine weitere Prüfung ablegen dürfen – ganz offenkundig ist das jedoch nicht abschreckend genug.
Der Gesetzgeber sollte hier dringend tätig werden. Denn Führerschein-Betrug ist kein Kavaliersdelikt. Wer andere mutwillig in Gefahr bringt, muss mit ernsthafteren Konsequenzen rechnen, als dies derzeit der Fall ist.