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Edinburgh – Sinkende Preise für stationäre Batteriespeicher (BESS) befeuern die weltweite Marktentwicklung und führen zu immer leistungsstärkeren Anlagen. In Großbritannien hat Fidra Energy jetzt den finanziellen Abschluss für das Batteriespeicher-Großprojekt Thorpe Marsh in South Yorkshire erreicht – eines der größten Projekte dieser Art weltweit nach installierter Batterieleistung.

Thorpe Marsh ist das größte eigenständige BESS-Projekt, das bisher weltweit finanziert wurde, und zugleich die größte BESS-Finanzierung in Europa. Der britische Energieminister Ed Miliband zeigte sich begeistert darüber, dass ein ehemaliger Kohlestandort in ein hochmodernes Batteriezentrum umgestaltet wird.

Finanzierung für Mega-Batterieprojekt gesichert

Fidra Energy, eine europäische Plattform für Batterie-Energiespeichersysteme mit Hauptsitz in Edinburgh, hat insgesamt rund 1 Milliarde Pfund für das Projekt gesichert. Bis zu 445 Millionen Pfund stammen aus Eigenkapital von EIG (EIG Global Energy Partners) und dem National Wealth Fund (NWF). Weitere 594 Millionen Pfund wurden über Kreditfazilitäten eines internationalen Bankenkonsortiums bereitgestellt.

Die geplante Anlage hat eine Leistung von 1.400 MW und eine Speicherkapazität von 3.100 MWh. Wenn Thorpe Marsh Mitte 2027 ans Netz geht, wird es der größte Batteriespeicher Großbritanniens und einer der größten Europas sein. Mit einer erwarteten Jahresabgabe von über 2 Millionen MWh könnte die Anlage rund 785.000 Haushalte versorgen.

Fidra hat bereits langfristige Abnahmeverträge mit EDF, Octopus Energy und Statkraft über etwa 80 Prozent der Kapazität abgeschlossen. Zudem erhielt das Projekt im März eine 15-jährige Kapazitätsmarktzusage ab 2028 von der britischen Regierung.

Weiteres Speicherprojekt in West Burton geplant

Beteiligte Partner sind unter anderem Sungrow (Batterietechnologie), H&MV Engineering (Netzanschluss und Anlagenbau) sowie Jones Bros. (Tiefbau). Aufbauend auf der Erfahrung des NWF bei der Finanzierung von Energiespeicherprojekten wird dessen anfängliche Zusage von bis zu 200 Millionen Pfund zusammen mit der von EIG auch die weitere Projektpipeline von Fidra unterstützen – darunter das 500 MW / 1.100 MWh BESS-Projekt in West Burton, Nottinghamshire. Allein Thorpe Marsh und West Burton könnten bis zu 11 Prozent der zusätzlichen Speicherkapazität bereitstellen, die im Rahmen der Clean Power 2030-Mission der britischen Regierung benötigt wird.

Strukturwandel in Großbritannien: vom Kohle- zum Batteriestandort

Regierung und Investoren begrüßten die Finanzierung als wichtigen Schritt für Energiesicherheit, Netzstabilität und den Ausbau erneuerbarer Energien in Großbritannien. Energieminister Ed Miliband sagte:

„Es ist fantastisch zu sehen, wie der National Wealth Fund einem ehemaligen Kohlestandort neues Leben einhaucht und ihn in ein hochmodernes Batteriezentrum verwandelt, das Tausende britischer Haushalte und Unternehmen mit sauberer Energie aus Wind und Sonne versorgen wird. Jede Batterie, die wir bauen, stärkt die Energiesicherheit Großbritanniens, verringert unsere Anfälligkeit gegenüber Preisschocks bei fossilen Brennstoffen und führt uns bis 2030 in Richtung sauberer Energie – alles Teil unseres Plans für den Wandel.“

Grundlage für den weiteren Ausbau der Batteriespeicher in Großbritannien ist die britische Clean Power Strategie. Die Zielvorgaben bis 2030 umfassen 23–27 GW an Batteriespeicher sowie 4–6 GW an Langzeitspeicher.

Quelle: IWR Online

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