Samstag, 13. September 2025 | Text: Judith Levold
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Judith Levold
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In ein paar Stunden wird gewählt. Nicht nur unsere Parlamente, Stadtrat und Bezirksvertretungen, sondern auch die formalen Chefs vont Janze, Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister.
Hart last minute berichten wir Euch von unseren Treffen im Süden Kölns mit einigen der Kandidat*innen für diesen nicht wirklich bequemen Posten. Und den Eindrücken, die wir ganz persönlich gewonnen haben.
Im dritten Teil dieser Reihe erzählen wir vom kurz&schnell-Gespräch mit Berîvan Aymaz, bislang Grüne Landtagspolitikerin. Schon beim Sommerfest der Kölner Grünen habe ich sie auf der Bühne reden hören, anschließend herzlich umringt von Parteikolleg*innen und Bekannten. Zügig musste sie weiter und so spreche ich sie am letzten Wahlkampftag auf dem Chlodwigplatz an.
Berivan Aymaz beim Spätsommergrün in der Wagenhalle, Südstadt (Bild: Judith Levold)
Dort kann ich sie so gerade noch erwischen, denn mit ungebrochen wirkender Energie muss sie auch hier gleich weiter zu vereinbarten Terminen.
Auf ihre Wahlkampagne angesprochen, und die – wie ich zuletzt häufiger höre – nichtssagenden Wahlplakate, wirkt sie kurz brüskiert, erklärt dann aber kraftvoll und überzeugt, was der Slogan „Mit Haltung für die Stadt mit Herz“ für sie bedeute.
Gelebte Solidarität
„Man weiß ja, was Haltung heißt: Verantwortung zu übernehmen und die Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen. Und die Bereitschaft, diese Entscheidungen dann auch konsequent umzusetzen, auch wenn harter Gegenwind weht.“
In Sachen Mobilitätswende und gesellschaftlicher Transformation wolle sie Kompass sein. „Und Herz, ja eben dieses Herz, was unsere Stadt ausmacht, was ihre Stärke ist. Dass trotz dieses Wohnungsmangels, trotz des Frustes über den öffentlichen Verkehr und anderer Dinge hier Solidarität gelebt wird, es einen gesellschaftlichen Zusammenhalt gibt.“
Geprägt von Arsch huh!
Woran sie diese Stärke, das Herz, den Zusammenhalt genau festmache, frage ich. „Das merke ich zum Beispiel am ehrenamtlichen Engagement“, sagt sie. „Die Vielfalt des Ehrenamtes hier bei uns finde ich beeindruckend, auch dass dieses Engagement aus allen Altersgruppen kommt.“ Köln sei als erste Großstadt mit Hunderttausenden auf der Straße gewesen, als Anfang 2024 rechte Remigrationspläne bekannt wurden. „Wir sind eine Stadt, die geprägt ist von ´Arsch huh, Zäng ussenander´ und ´Köln stellt sich quer`“, freut sich Berîvan Aymaz.
Klimafrage gestaltet sich vor Ort
Und so wolle sie bürgerschaftliches Engagement weniger ausbremsen, sondern mehr fördern – auch und vor allem im Umweltbereich, wo viele Initiativen in den Veedeln sich bisher oft jahrelang mühsam mit den städtischen Behörden herumschlagen. Gerade vor Ort gestalte sich aus ihrer Sicht die Klimafrage. „Sowohl im Klimaschutz als auch in der Klimawandel-Anpassung“, ist sie überzeugt.
Rückendeckung für kluge Verwaltung
Und so kommen wir zum Thema Verwaltung, deren formale Chefin eine oder ein OB ja ist. Berîvan Aymaz sieht in ihr großes Potenzial. „Da sind auch kluge und engagierte Leute, davon sehr viele auch Kölner*innen – und die leben ja auch in Stadtteilen.“
Berivan Aymaz nach ihrer Rede auf dem Spätsommerfest der Grünen (Bild: Judith Levold)
Denen wolle sie Rückendeckung geben, damit sie mutig und ohne Angst entscheiden und Dinge vorantreiben können. Auch innovative, ungewöhnliche oder unbequeme Lösungen. „Ich freue mich darauf sehr“, sagt sie selbstbewusst lachend, bevor sie entschwindet, in ein Viertel im Rechtsrheinischen.
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