Privates war bisher privat. Im BRISANT-Interview öffnet sich der „Graf“ von Unheilig aber ganz bewusst.
Er kenne seine Frau seit dem Kindergarten, fängt er an zu plaudern. Ohne sie wäre er wohl nie Musiker geworden beziehungsweise geblieben. Zehn Jahre lang habe sie das Geld nach Hause gebracht, als es bei ihm noch nicht lief. Diese Zeit sei für ihn schwer gewesen, weil er so erzogen worden war, dass der Mann die Familie versorgt.
Die Liebe zu seiner Frau spricht aus jedem seiner Sätze. „Du bist meine Heimat“ – das Lied habe er für sie geschrieben.
Seine Frau habe mehr an ihn geglaubt als er an sich selbst.
Er öffnet sich, zeigt mehr von sich. Nur eins bleibt, wie es ist: Er nennt sich weiter nur der „Graf“. Nicht weil ihm sein bürgerlicher Name unangenehm wäre, sondern um seine Liebsten zu schützen.
Der „Graf“ habe sich viel Zeit für seine Familie genommen, seine Frau, seine Eltern und seinen Dackel. Im Nachhinein sei er sehr froh darüber, gerade wenn er an seine Eltern denkt.
Damals sei es noch möglich gewesen, mit ihnen wandern zu gehen. In den vergangenen Jahren habe er dann ihre Wohnung altersgerecht umgebaut. Die Zeit dafür habe er im normalen Leben einfach gehabt.
Nach drei Jahren habe er angefangen, ganz entspannt wieder Lieder zu machen. Die hat er dann in seinem Telefon gespeichert. Einfach so. Gesagt habe er das niemandem, außer seiner Frau. Vorbei sei eben vorbei, habe er gedacht.
Doch ein Verdacht auf einen Herzinfarkt Anfang des Jahres habe alles verändert. Da sei der Wunsch entstanden, doch wieder auf die Bühne zurückzukehren. Die Lieder hatte er ja schon. Nun also das Comeback bei der „Goldenen Henne“.