Kiel. Der FC Kilia Kiel hat das SHFV-Pokalviertelfinale verpasst. Im Heimspiel gegen den VfB Lübeck unterlagen die Kilianer vor den Augen einer Vielzahl an Polizisten und 450 Zuschauern mit 1:3 (0:1). Zum vierten Mal in Folge war gegen einen Regionalligisten im Achtelfinale Schluss.

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Eine Folge von Lospech? „Irgendwann glaubt man nicht mehr an Pech. Wir haben sowohl im letzten Jahr, als auch heute die Möglichkeit gehabt weiterzukommen –wenn wir es konsequenter zu Ende spielen”, so Kilia-Coach Nicola Soranno

Pokalpleite gegen VfB Lübeck: Kilia fehlt es an Effektivität

Genau diese Fähigkeit unterschied die beiden Teams am Sonnabendnachmittag. Kilia hatte zwar mehr Spielanteile, verpasste es aber, diese in Torchancen umzumützen.

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„Die Jungs wollen querlegen und nochmal querlegen. Da fehlt uns der Mut einfach zu schießen. Lübeck schießt dann einfach“, ärgerte sich Soranno. Und wenn Lübeck schoss, führte dies zur frühen Führung. VfB-Spieler Joel Amadi dribbelte stark durch die Kieler Abwehr und schoss den Ball ins Netz (12.).

Polizei mit Großaufgebot vor Ort: Soranno kritisiert Ansetzung

Ansonsten passierte im ersten Durchgang nicht viel – auf und neben dem Platz. Im Gästeblock, der hinter extra fürs Spiel aufgebauten Bauzäunen errichtet war, blieb es still: Kein organisierter Support aus der Hansestadt. Die Polizei war mit mehreren Einsatzwagen vor Ort, hatte die 200 Fans aus Lübeck vom Bahnhof bis zum Stadion begleitet.

Bereits im Vorfeld wurde viel über die Partie gesprochen, das Spiel mehrfach aus Sicherheitsbedenken verschoben – ganz zum Ärger von Soranno. „Im Juli hatte Lübeck kaum eine Mannschaft zusammen und wir waren auf einem guten Weg. All die Vorteile, die du als Underdog hast, wurden uns genommen, weil die Polizei eine Riesensache draus gemacht hat”, so Soranno.

Der Kilia-Coach echauffierte sich auch über die öffentliche Wahrnehmung des Spiels. „Es wurde viel mehr über die Scheiße gesprochen, die drumherum passiert als um das Spiel. Das wird der Mannschaft nicht gerecht. Am Ende ging es mehr um Bauzäune“, ärgerte Soranno.

Kilia hofft nur kurz: Lübeck zu abgezockt

Hinter dem Zaun wurde im zweiten Durchgang erneut gejubelt. Antonio Verinac bekam im Sechzehner zu viel Platz und knallte den Ball unter die Latte (69.) – 0:2. „Die Tore wie sie fallen, sind viel zu einfach“, so Soranno. Immerhin: Der Kieler Trainer zeigte bei seiner Einwechslung von Lucas Groß ein goldenes Händchen.

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Flanke Trepca, Kopfball Groß, Tor! Wenig später hätte der Torschütze seinen Nachmittag sogar noch veredeln können. Nach einer Flanke grätschte der Kieler knapp am Ball vorbei und verpasste den Ausgleich (80.). „Das war echt knapp, ich dachte im ersten Moment, ich komme an den Ball. Klar ärgere ich mich darüber“, sagte der Kilia-Neuzugang. Kurze Kieler Hoffnung, die wenig später zunichte gemacht wurde, Marvin Thiel stellte auf 1:3 (83.).

Unschönes Ende eines Fußballspiels: Lübecker Fans zerstören Bauzaun

Und der Fokus verlagerte sich erneut hinter den Bauzaun. Dort fingen die Lübecker Fans an, diesen zu demolieren. Die Polizei formierte sich und ein Platzsturm blieb aus.

Es hatte allerdings zur Folge, dass die Lübecker Spieler den Achtelfinalsieg zwischen kaputtem Zaun, Fans und Polizei feiern mussten. Für VfB-Kapitän Marvin Thiel keine ganz neue Situation. „Ich glaube es gibt in der Regionalliga auch das ein oder andere Stadion in denen es auch solche Bauzäune gab, die auch gefallen sind.“

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Nach Pokalspiel: Kilia blickt positiv in die Zukunft

Während sich die Kilia-Verantwortlichen rund um Volker Roese nach Abpfiff mit der Frage beschäftigen müssen, wer für den demolierten Zaun aufkommt (dieser war nur für das Spiel geliehen), lenkte Soranno den Blick wieder aufs Sportliche und die kommenden Spiele in der Oberliga.

Die Polizei formierte sich nach Abpfiff zwischen Fans, Bauzaun und Rasen.

Nach acht Punkten aus sieben Spielen, liegt der amtierende Oberligameister auf Rang zehn. „So ein Spiel macht Mut, weil wir gezeigt haben, was wir im Stande sind zu leisten. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Jungs für den Aufwand belohnen. Gucken wir mal wie es weitergeht.“

FC Kilia Kiel – VfB Lübeck 1:3 (0:1)

Kilia Kiel: Pachulski – Witt (88. Senger), Foit, Ayyildiz (73. Nwokoma), Meseberg – Warncke (86. Waschko), Alt, Trepca, Yazgan (56. Groß) Acer (56. Niebergall) – Müller.
VfB Lübeck: Diestel – Amadi, Menke, Becken (33. Albrecht), Thiel – Andreas, Polat, Pfundheller (90. Shivani) – Abu Alfa (46. Karimani), Verinac (88. Philipp) – Farrona Pulido (71. Istefo). Schiedsrichter: Mirka Derlin – Tore: 0:1 Amadi (12.), 0:2 Verinac (69.), 1:2 Groß (75.), 1:3 Thiel (83.) – Zuschauer: 450.

KN