Tausende von Kilometern lassen sich mit dem Flugzeug in wenigen Stunden überwinden. Man sagt, die Seele braucht länger. So geht es gerade Hannah Franke nach einem Jahr in Peru. Dort hat sie am Weltfreiwilligendienst teilgenommen, dabei Land und Leute ins Herz geschlossen. „Jetzt habe ich meine Mutter in Deutschland, aber auch noch noch eine Mama peruana“, ezählt die 20-Jährige und blickt wehmütig auf ihre Erlebnisse zurück.

Der Weltfreiwilligendienst der Abteilung Weltkirche des Bistums Augsburg gab Franke die Gelegenheit, ein Stück von Südamerika kennenzulernen, das mehr als 10.000 Kilometer von ihrer Heimat entfernt lieg. Dass es ausgerechnet Peru war, liegt an den Kontakten der Weltkirche mit der kleinen Stadt Huaura, rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lima. Die Integrative Schule mit 200 Kindern und der angegliederte Kindergarten dort war Frankes Arbeitsfeld.

Spanisch-Kenntnisse treffen auf Herzlichkeit

In Lima angekommen, nahm Hannah und zwei weitere Jugendliche der Pfarrer von Huaura in Empfang, um sie in die rund drei Stunden entfernte Kleinstadt zu bringen. Die Bäumenheimerin kommt schnell zurecht, ist von der Herzlichkeit in ihrer Gasfamilie begeistert. Ihre Spanisch-Kenntnisse helfen, Barrieren zu beseitigen – und die fremde Sprache wird immer flüssiger. „Mittlerweile verfalle ich hier, wieder zurück, gerne ins Spanische und träume manchmal sogar in dieser Sprache“, schmunzelt die Abiturientin.

Anna Franke mit ihren Schützlingen im Hof der Schule in Peru.    

Icon vergrößern

Anna Franke mit ihren Schützlingen im Hof der Schule in Peru.    
Foto: Santa-Barbara-Schule

Schließen

Icon Schließen

Icon vergrößern

Icon verkleinern

Icon Pfeil bewegen

Anna Franke mit ihren Schützlingen im Hof der Schule in Peru.    
Foto: Santa-Barbara-Schule

Hannah Franke ist kein Mensch, der übersprudelt, wenn er über Erlebtes spricht. Sie holt ihre Erinnerungen tief aus ihrem Innern, richtet nicht spontan über Ungewohntes, ist offen für alles, was ihr anders erscheint. Sie saugt Neues auf wie ein Schwamm das Wasser und verarbeitet das erst mal alles mit sich selbst. Begeistert ist sie von „den großherzigen Menschen“, die ihre rituellen christlichen Bräuche pflegen. „Es wird viel und gerne gefeiert“, erzählt sie – auch an der Schule. Meistens seien die Feiern verbunden mit katholischen Prozessionen gewesen. Wie überhaupt, der Glaube ein viel bedeutendere Rolle spielt wie in Deutschland.

Sie hilft sozial schwachen Kindern und bei Handicaps

Die Aufgabe der jungen Frau aus Alemania: Den Lehrkräften beim Unterrichten von Kindern aus sozial schwächeren Verhältnissen und mit Handicaps zu helfen. Teils hatten die Kinder eine Behinderung. „Wenn die Kinder Fragen hatten und der Lehrer beschäftigt ist, war ich der Ansprechpartner“, berichtet sie. Oft habe sie auch mit den Kindern gespielt, gesungen und gebastelt. Schon bald wird Hannah erneut sozial engagiert sein: Sie startet beim Bayerischen Roten Kreuz in Aichach eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin.

Hannah Franke beim Unterricht in der Schule.

Icon vergrößern

Hannah Franke beim Unterricht in der Schule.
Foto: Santa-Barbara-Schule

Schließen

Icon Schließen

Icon vergrößern

Icon verkleinern

Icon Pfeil bewegen

Hannah Franke beim Unterricht in der Schule.
Foto: Santa-Barbara-Schule

Mit ihrer „Mama peruana“ und deren Töchter pflegt die Bäumenheimerin einen regen Austausch. „Wir telefonieren ständig.“ Von ihrem Gastland hat sie so ganz nebenbei einiges gesehen: die pazifische Küste, die legendäre Inkastadt Machu Picchu, die Inselstadt Iquitos inmitten des Amazonas oder das schöne Iquitos.

Von ihrer Gast-Mama ist sie auch manchmal gewarnt worden, bestimmte Wohngegenden zu meiden, weil dort die Kriminalität zu groß sei. Man müsse halt immer umsichtig sein. Ein Höhepunkt während des Auslandsjahres war, als sie von deutschen Familienmitgliedern besucht wurde. „Das hat mich sehr gefreut“, sagt Hannah.

Sie werde wieder kommen, hat die Bäumenheimerin, ihren neuen Freundinnen und Freunden aus der Familie versprochen. Wann das sein wird, ist ungewiss. Nach ihrem Sanitätsdienst will Hannah Franke ihren Berufswunsch verwirklichen: nämlich Ärztin werden.

  • Helmut Bissinger

    Icon Haken im Kreis gesetzt

    Icon Plus im Kreis

  • Peru

    Icon Haken im Kreis gesetzt

    Icon Plus im Kreis

  • Deutschland

    Icon Haken im Kreis gesetzt

    Icon Plus im Kreis