Soldaten teilen Video
Wassermangel verrät russische Truppenverlegung
Aktualisiert am 13.09.2025 – 11:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Russische Soldaten auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Donezk (Standbild aus Videoaufnahme). (Quelle: Screenshot/X.com)
Russische Soldaten bedanken sich per Video für Spenden. Doch sie verraten damit zugleich ihren Aufenthaltsort.
Ein Video, das in sozialen Netzwerken geteilt wurde, gibt Aufschluss über russische Truppenbewegungen in Donezk. Marinesoldaten der russischen 61. Brigade bedanken sich darin für Wasserspenden, die sie erhalten haben. Sie waren bisher in Cherson stationiert. Das Video, das vor einem ukrainischen Supermarkt aufgenommen wurde, konnte aber vom Open-Source-Kanal „Unit Observer“ lokalisiert werden. Es handelt sich demnach um einen Supermarkt in der Stadt Donezk.
Die drei Soldaten, die in dem Video zu sehen sind, bedanken sich für Wasser, das in großen Tanks auf einen Lkw geladen wird. Einem provisorisch angebrachten Zeichen auf dem Lastwagen zufolge sind sie Teil der 61. Marineinfanteriebrigade. Der Zeitpunkt der Aufnahme ist unklar. Da die Brigade aber bislang in der Südukraine kämpfte, liegt der Schluss nahe, dass die Einheit gerade erst verlegt wurde. Ziel dürfte die Verstärkung der russischen Truppen sein, die die umkämpfte ukrainische Stadt Pokrowsk angreifen.
Auch von der 336. Marineinfanteriebrigade gibt es Aufnahmen, die eine Verlegung nahelegen. Ein Foto, das im russischen Netzwerk „VK“ geteilt wurde, zeigt Soldaten der Einheit mit einer Flagge. Das Bild wurde von einem Nutzer geteilt, der um Hilfe für die Brigade bat. Er schrieb, dass ein Freund Teil der Einheit sei und diese gerade nach Pokrowsk verlegt worden sei. Die Soldaten benötigten Generatoren, Kettensägen, Drohnendetektoren und Taschen für den Drohnentransport, zudem Soldatenhelme und Tarnnetze.
Das ukrainische Militär hatte bereits vergangene Woche über Verlegungen von russischen Marinesoldaten berichtet. Das amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) schrieb in seiner Lageeinschätzung vom Mittwoch, dass das russische Militärkommando Teile mehrerer Marineinfanterieeinheiten aus dem Gebiet Kursk in das Gebiet Dobropillya und andere nicht näher bezeichnete Teile des Gebiets Donezk verlegt hat. Es handelt sich nach Ansicht des ISW um einen Teil der Umgruppierungsbemühungen zur Intensivierung der Offensive nordöstlich von Pokrowsk.
Die ukrainische Stadt Pokrowsk steht derzeit im Mittelpunkt der russischen Bodenangriffe. Die Stadt ist als Eisenbahn- und Straßenverkehrsknotenpunkt von strategischer Bedeutung. Sie liegt an einer wichtigen Straße, die das ukrainische Militär nutzt, um umkämpfte Außenposten im Osten zu versorgen, darunter die Städte Tschassiw Jar im Donbass und Konstjantyniwka in der Region Donezk, die seit langem Schauplatz heftiger Kämpfe sind.