Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Berlin gegen das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen und gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete demonstriert. Zu der Kundgebung am Brandenburger Tor hatten unter anderem die BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht, der Komiker Dieter Hallervorden, der Rapper Massiv und der Sänger Peter Maffay aufgerufen. Laut Polizei beteiligten sich etwa 12.000, laut Wagenknecht rund 20.000 Menschen. Ein Protokoll von Gesprächen und Plakaten auf der Demo.
„Wir sind mit der S-Bahn gekommen, mit dem Auto kommt man nicht durch.“
„Ist ja überschaubar hier. Das ist schon erschütternd, bei so viel Prominenz. Aber was soll man machen?“
„Man soll die Inhalte sehen, darum geht es doch, nicht die Personen.“
Plakat: Soldaten geht nach Hause
„Ich bin Hamburger.“ – „Ich auch.“
„Man könnte so ein bisschen Musik vorher machen, was ist denn los? Stehen sie alle da rum.“
„Der erste Schritt ist für mich immer erstmal Polarisierung, dass man erstmal dagegen ist.“
Plakat: Scholz + Merz = Schmerz
Das Verhältnis der deutschen Bundesregierung zu Israel stand im Mittelpunkt der Kritik vieler Teilnehmer, etwa in Form dieser problematischen Karikatur.
© dpa/Fabian Sommer
„Beim Gartenfest habe ich abgesagt.“
„Blackrock kennt keine Völker, keine Nationen, Blackrock kennt einfach die Devise Geld.“
Plakat: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen
„Bei der nächsten Demo müssen wir uns mal richtig abstimmen, dass wir uns ein paar Tage vorher auf Bahnhöfen hinstellen und das bekannt machen.“ – „Ja, als Alternative zu den Medien, die nichts berichten.“
„Jetzt stehen da welche von der DKP (Deutsche Kommunistische Partei, Anm. d. Red.).“ – „Schön! Je mehr, desto besser.“
Plakat: Die Hälfte der Menschen in Gaza sind Kinder
Neben einer Verurteilung des israelischen Vorgehens im Gazastreifen sprach BSW-Chefin Sahra Wagenknecht ausführlich über den Krieg in der Ukraine und die aus ihrer Sicht verfehlte Politik der Bundesregierung.
© AFP/JOHN MACDOUGALL
„Ich versuche, irgendwo hinzukommen, wo ich ein bisschen Luft hab, aber keine Chance.“
„Der Leopard ist so ein gefährlicher Panzer.“
„Ich war auch bei der letzten Demo hier.“
„Es war noch nie normal, wenn die Masse Richtung Abgrund marschiert, dass man dann sagt: ‘Jetzt geh ich mit.’“
Plakat: Kriegstüchtigkeit zersetzendes Unterrichtsmaterial zum Ukrainekrieg verfügbar
„Ich bin bei der Telekom.“ – „Ich bei Vodafone.“
(Mit Blick auf die Absperrungen am hinteren Ende der Kundgebung) „Wat machen die Bullen denn da?“
„Das, was sie erreichen wollten, haben sie erreicht: die Spaltung im Volk.“ – „Genau!“
(Angesichts der Livemusik) „Ist mit Kultur heute, schön!“
„Hier weht gerade eine Friedensfahne, da könnt ihr uns sehen. Jetzt geht die Friedensfahne weiter.“
„Hallervorden tritt auf mit Reichsbürgern, das wird die Meldung in den Medien sein.“
Schauspieler und Kabarattist Dieter Hallervorden bezeichnete in seiner Rede „kriegstüchtig“ als „Unwort des Jahrzehnts“ und rief junge Menschen dazu auf, „friedvollen Ungehorsam“ gegen eine mögliche Wehrpflicht zu leisten.
© dpa/Fabian Sommer
(Bei einer Rede) „Lauter! Lauter!“ – „Nein!“
Plakat: Bündnis Sahra Wagenknecht: DIE STIMME FÜR FRIEDEN
„Schön, so viele Menschen zu sehen hier.“
„Ich war mal absoluter Lindenberg-Fan. Das hat sich aber schnell erledigt.“
„Mich würde mal interessieren, wenn man eine Demo für Aufrüstung machen würde, wie viele Leute dann kommen würden.“
„Kennst Du diese Rapper?“
Plakat: Glaube wenig / Hinterfrage alles / DENKE SELBST
„Ich habe ein paar Palästinenser auch schon gesehen, die hatten diese typischen Kopftücher an, die karierten.“
(Als Redner Jeffrey Sachs behauptet, die Nato habe Kosovo geschaffen) „Das ist ein Putin-Slogan!“
„Kennst du diese Rapper?“ – „Nicht meine Altersgruppe.“
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„Beide US-Fraktionen wollen, dass Europa Krieg führt.“
Plakat: Gaza: Beihilfe zum Mord tilgt keine alte Schuld
(Mit Blick auf den Himmel) „Da hinten sieht’s aber dunkel aus.“