„Die Region steht auf Heavy Metal“, sagt Konrad Flegr vom VereinUmsonst & Draußen“. Damit behält er recht, denn auf der Festwiese neben dem Bisinger Schulzentrum herrscht am Samstagnachmittag reger Betrieb. Und am Freitagabend? „Der Platz war voll“, berichtet Flegr.

Mehrere Tausend Besucher feiern am Freitag und Samstag, für Stimmung sorgten natürlich die zwölf handverlesenen Bands. Ein Gremium des Vereins hatte sie aus rund 170 Bewerbungen ausgewählt. Wichtig war dabei, dass sich möglichst viele Metal-Musikrichtungen präsentieren, für jeden Geschmack soll etwas dabei sein.

Vergrößert hat der Verein die Anzahl der Stände, die es in dieser Vielfalt in den beiden Vorjahren nicht gegeben hatte. So bietet ein Händler aus Heilbronn Hunderte CDs und Schallplatten zum Verkauf an, daneben gab es Schals, Sonnenbrillen und Hüte, Gülsen Martelock aus Bisingen erfreute mit Crêpes.

Dieses Jahr gibt es mehr Stände

Am Stand des Kinder- und Jugendbüros Bisingen herrscht am Samstagnachmittag reger Andrang. Dafür gibt es auch allen Grund, denn die Kinder können dürfen dort alkoholfreie Cocktails schlürfen. Die Mitarbeiter vom Haus Nazareth berichten, dass der bunte Rainbow-Cocktail gerade besonders beliebt bei den jungen Besuchern ist.

Einen zweiten Essensstand gibt es diesmal auch. Wie Flegr berichtet, waren die Stände schon im vergangenen Jahr ausgeschrieben, aber erst in diesem Jahr hat es mehr Nachfrage nach Standplätzen gegeben. Das Festival lädt deshalb auch zum kleinen Bummel ein. Das Konzept kommt an bei den Besuchern, von denen manche direkt neben dem Gelände campieren.

Darunter sind Robert, Henry und Oliver aus Calw, die erstmals beim Umsonst & Draußen in Bisingen sind, „aber bei Weitem nicht das letzte Mal“, sagen die drei voller Entschlossenheit. Warum? „Weil es hier echt schön ist.“ Auf dem Campingplatz geht es gesellig zu, mit den Nachbarn versteht man sich, „es ist wie ein kleines gallisches Dorf“, meinen die drei. Und nicht zuletzt seien die Veranstalter freundlich und hilfsbereit.

Fürstenberg-Flagge weht im Wind

Gerade läuft Jan vorbei, der vom Staffelsee eigens nach Bisingen gekommen ist. Den Preis für eine weite Anfahrt hätte er sicher verdient, denn er reiste schon zum zweiten Mal an. Seine Freundin kommt aus Albstadt, so wurde er auf das Festival in der Kirchspielgemeinde aufmerksam. Er schätzt, dass es „nicht zu groß und nicht überfüllt“ zugeht. Zudem ist der Sound „einfach super“.

Wie auch Jan im nächsten Jahr wahrscheinlich wieder nach Bisingen reisen wird, so haben das vielleicht auch Julian, Sorscha, Andreas und Sandra aus Donaueschingen vor. Sie sitzen gerade zusammen, neben ihnen weht eine Fürstenberg-Flagge am Mast im Wind. Sie fassen ihren Eindruck so zusammen: „Das Festival ist genial klein, gemütlich und familiär.“

„Doppelgänger von Wolfgang Petry“ auf dem Campingplatz

Weiter hinten auf dem Campingplatz hat es sich „Wolle“ gemütlich gemacht. Er meint, er sei „Doppelgänger von Wolfgang Petry“, dem bekannten Sänger. Und ja, man muss schon sagen, ein bisschen Ähnlichkeit haben die beiden. Jetzt fehlen „Wolle“ nur noch das lockigere, lichte Haar und die farbenfrohen Freundschaftsarmbänder. Wer weiß, vielleicht steht er eines Tages als Tribute-Sänger selbst auf der Bühne.

Aber wie dem auch sei, Fakt bleibt, dass die Organisatoren das Festival bestens vorbereitet hatten. Das DRK Bisingen war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort, um im Bedarfsfall schnell Hilfe zu leisten. In Sichtweite ihre Fahrzeugs standen Florian, Jens und Kevin. Sie sind fürs Einweisen auf dem Parkplatz zuständig. „Alle Autofahrer sind unglaublich bemüht, den Platz gut zu nutzen“, sagt Kevin. Die drei sind sich einig: „So macht das Spaß.“

Viel Spaß ist am Samstag noch bis in die Nacht hinein garantiert. Konrad Flegr spricht sicher nicht nur für den Verein und alle Besucher, wenn er seiner Vorfreude auf „Umsonst & Draußen“ im nächsten Jahr schon heute zum Ausdruck bringt.