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Darmstadt (Hessen) – Auf dem Mars liegt vielleicht die Antwort auf eine der größten aller Fragen: Gibt es außer uns noch anderes Leben im Universum?
Der Nasa-Rover „Perseverance“ hat auf dem Mars im Jezero-Krater Gesteinsbrocken entdeckt, die organische Moleküle und Ablagerungen enthalten, die Hinweise auf mögliche frühere Lebensspuren liefern. Doch ein Problem bleibt: Die Proben müssen näher untersucht werden, liegen Millionen Kilometer entfernt – und die Amerikaner haben derzeit nicht die ausreichenden finanziellen Mittel, um sie zurückzuholen.
Die Lösung könnte aus Europa kommen. Denn die Europäische Weltraumorganisation Esa hatte bereits mit der Nasa eine gemeinsame Rückhol-Mission geplant – das Projekt „Mars Sample Return“. Es wurde zwar auf Eis gelegt, könnte aber reaktiviert werden.
Rolf Densing, ESA-Direktor für Missionsbetrieb und Leiter des Raumflugkontrollzentrums ESOC in Darmstadt, zu BILD: „Diese gemeinsame Mission soll in der Zukunft geschehen. Die Idee ist, dass ein Rover diese und andere auf dem Mars abgelegte Proben einsammelt und in einer Rückkehrkapsel verstaut. Die wird zurückgebracht und über der Erde abgeworfen. Dann könnten die Proben hier analysiert werden.“
Kosten könnten geteilt werden
Hintergrund: Im Jezero-Krater des Mars’ vermuten Forscher ein ehemaliges Flussdelta – ideale Bedingungen für Mikroben. Finden sich in den Gesteinsproben wirklich Überreste uralten Lebens, wäre das eine Sensation.
Dr. Rolf Densing, ESA-Direktor Missionsbetrieb und Leiter des Europäischen Raumflugkontrollzentrums (ESOC) in Darmstadt
Foto: Reinhard Roskaritz
Bis zu elf Milliarden Dollar wurden bei bisherigen Planungen der Rückhol-Mission veranschlagt. Densing: „Ich glaube, die Nasa würde das mit uns machen – schon alleine, um die Kosten zu teilen.“
Sensationelle Entdeckung auf dem Mars: Sind das Spuren von uraltem Leben?
Quelle: BILD, NASA12.09.2025
Bereitschaft ist da. Tiago Loureiro, Leiter der Planeten-Missionen am ESOC, betont gegenüber BILD: „Wenn diese Mission reaktiviert werden sollte, sind wir bereit.“
Die Rückholaktion wäre ein Mammut-Projekt: Mehrere Raumsonden müssten starten, um den Rover, die Landeeinheit und die Rückkehrkapsel auf die bis zu 400 Millionen Kilometer weite Reise zu bringen. Erst in den 2030er-Jahren könnten Proben tatsächlich auf der Erde landen.
„Herausforderungen gemeinsam angehen“
Doch es geht nicht nur um Wissenschaft. Deutschlands Astronauten-Legende Thomas Reiter sagt zu BILD: „Raumfahrt hat neben all den technisch-wissenschaftlichen Aspekten eine ganz entscheidende Rolle in der Völkerverständigung. Was die letzten Jahrzehnte gezeigt haben, ist, dass wir diese Herausforderungen am besten gemeinsam angehen.“
Thomas Reiter (67) war 1995 der erste Deutsche auf der russischen Raumstation „Mir“ und 2006 für sechs Monate auf der Internationalen Raumstation ISS. Der frühere Kampfpilot der Luftwaffe war insgesamt mehr als 350 Tage im All. Er wurde ESA-Direktor für bemannte Raumfahrt und gilt heute als einer der erfahrensten Astronauten Europas
Foto: Reinhard Roskaritz