Ein gelungenes Beispiel für erfolgreiche Integration von Fachkräften aus der Ukraine: Hanna Busova, neue Marketing-Koordinatorin beim Autohaus Gerding in Krefeld, mit Vertriebsleiter Michael Hummel (r.) und IHK-Fachberater Dimitri van der Wal (Foto: IHK)
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Krefeld. Geflüchtete aus der Ukraine schreiben Erfolgsgeschichten für die Wirtschaft am Mittleren Niederrhein: Immer mehr Unternehmen erkennen das Potenzial engagierter Fachkräfte, die nicht nur Know-how und Qualifikationen, sondern auch Motivation mitbringen. Davon profitieren beide Seiten – die Betriebe, die dem Fachkräftemangel aktiv begegnen, und die Menschen aus der Ukraine, die eine neue berufliche Perspektive finden. Das zeigt das Beispiel der Autohaus Gerding GmbH. Mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat das Krefelder Unternehmen bereits im Februar Hanna Busova eingestellt. Inzwischen hat die Ukrainerin, die im März 2022 nach Deutschland gekommen ist, ihre Probezeit erfolgreich hinter sich gebracht – und alle sind rundum zufrieden.
Die 47-jährige Betriebswirtin ist in dem Toyota-Autohaus mit rund 100 Mitarbeitenden als Marketing-Koordinatorin tätig. Sie organisiert und gestaltet Werbemaßnahmen für die Standorte in Krefeld, Bocholt, Goch, Geldern und Moers. „Grundsätzlich ist die Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit eine große Herausforderung“, sagt Vertriebsleiter Michael Hummel. Der Arbeitsmarkt habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert. „Deshalb können wir nicht mehr nur mit klassischen Stellenanzeigen arbeiten, sondern müssen verstärkt alternative Wege gehen, um gute Mitarbeiter zu finden.“ Dabei scheue sich das Unternehmen nicht, in Personal zu investieren. Hummel: „Wenn Bewerberinnen oder Bewerber beziehungsweise bereits beschäftigte Mitarbeitende in bestimmten Bereichen Wissenslücken haben – etwa im sprachlichen Bereich, wie im Fall von Hanna Busova –, setzen wir gezielt auf Schulungen, Weiterbildungsmaßnahmen und individuelle Förderung.“ Dennoch brauche es zunächst Menschen mit Motivation, Offenheit und Lernbereitschaft, und genau solche Persönlichkeiten seien auf dem Arbeitsmarkt zunehmend schwerer zu finden. „Umso wertvoller war es, durch die Initiative der IHK auf Frau Busova aufmerksam gemacht worden zu sein, da wir so eine Mitarbeiterin gewinnen konnten, die fachlich und menschlich hervorragend zu uns passt. Sie ist inzwischen ein fester und sehr geschätzter Teil unseres Teams – wir sind überzeugt, mit ihr eine echte Bereicherung für unser Unternehmen gefunden zu haben.“
Zustande gekommen ist der Kontakt zwischen Hanna Busova und dem Unternehmen nach einer von der IHK initiierten Jobmesse für ukrainische Geflüchtete. „Ich war mit meinem Lebenslauf dort, habe meine Berufserfahrung vorgestellt und erzählt, dass ich zuvor bereits bei einem Toyota-Händler in der Ukraine gearbeitet habe – und dass es mein Ziel ist, wieder in meinem Traumberuf im Marketing tätig zu sein“, erzählt Hanna Busova. Im Anschluss hat IHK-Fachberater Dimitri van der Wal gleich den Kontakt zum Autohaus Gerding hergestellt und ein Kennenlerngespräch organisiert.
Dimitri van der Wal gehört zur „Beratung zur Fachkräftesicherung“. Das IHK-Team bietet maßgeschneiderte Lösungen, um geflüchteten Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, und unterstützt Unternehmen bei der Integration. „Durch gezieltes Job-Matching bringen wir Unternehmen mit den richtigen Fachkräften zusammen“, so van der Wal. Er appelliert an die Betriebe, bei der Suche nach kaufmännischen Fachkräften diesen kostenlosen Service in Anspruch zu nehmen. „Wir haben immer noch viele gute Kandidatinnen und Kandidaten in unserer Datenbank. Wir übernehmen die Vorauswahl und vermitteln den Kontakt zu möglichen Bewerberinnen und Bewerbern.“
Weitere Informationen und alle Ansprechpartner rund um das Thema Fachkräftesicherung gibt es online unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/8320