Unter dem Motto „Vom Standortvorteil zur Erfolgsgeschichte: Energiewende- und Klimaschutz neu erzählen und gemeinsam handeln“, fand am Donnerstag in der Historischen Stadthalle Wuppertal der Kommunalkongress Nordrhein-Westfalen statt. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele Politikerinnen und Politiker, besetzten den Saal bis auf den letzten Stuhl.

Von 9.30 Uhr bis 17 Uhr füllte ein abwechslungsreiches Programm den Tag. Nach der Begrüßung der Moderatorin Susanne Wieseler, die die Veranstaltung den ganzen Tag leitete, kam Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate, auf die Bühne. NRW.Energy4Climate möchte Probleme lösen, Projekte umsetzen. Doch dafür ist, laut Mildenberger, eine Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen notwendig: „Nordrhein-Westfalen ist auf Kurs und soll es bleiben. Energiewende- und Klimaschutzprojekte rechnen sich und wir alle können davon profitieren. Wichtig hierfür ist das gute Zusammenspiel aller Akteure auf kommunaler und Landesebene.“ NRW.Energy4Climate unterstütze die Kommunen dabei, Herausforderungen anzugehen, mitunter auch schwierige Gespräche zu führen und Lösungen zu finden. „Denn die Umsetzung von guten Klimaschutz- und Energiewendeprojekten braucht Mut, einen langen Atem und vor allem gute Kommunikation.“

Klimaschutz muss
Nutzen bringen

Es gab auch prominenten Besuch: Mona Neubaur, stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin und Landesministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, war Teil des Kommunalkongresses. „Wir haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht.“ Sie ist überzeugt, dass der Klimaschutz dann funktioniert, wenn die Menschen merken, dass auch sie Profit machen können und ihre Lebensqualität bessern können: „Klimaschutz funktioniert besonders da, wo der praktische Nutzen erkennbar ist. Etwa bei der Bürgerenergie, wo Anwohnerinnen und Anwohner von der Wertschöpfung eines Windrads profitieren und die Kommune mit den Gewinnen die Kosten für Schwimmbad oder Kitas finanzieren kann.“ Weitere Beispiele seien Solaranlagen auf dem Dach, die Stromkosten senken können, eine verkehrsberuhigte Innenstadt, die Lebensqualität steigert, oder ein Radschnellweg, der das Pendeln erleichtert. „Wenn wir wollen, dass die Menschen dabei sind, muss der Mehrwert für den Einzelnen deutlich sein – und dann werden wir die Energiewende gemeinsam zum Erfolg führen.“

Über ein Onlineportal konnten die Teilnehmer anonym Fragen stellen, die Neubaur im Laufe der Veranstaltung beantwortete. „Die positive Zukunftsperspektive der jungen Leute wird immer schmaler“, so Neubaur. Sie betonte, wie wichtig es sei, den Klimaschutz für die Zukunft aller Menschen zu vermitteln.

Engagment der
Stiftung Robin Gut

Auch Dieter Könnes, Moderator, Journalist und Mitinitiator der Stiftung „Robin Gut“ machte deutlich: „Anstatt dass wir uns über Gendersprachen und so einen Quatsch unterhalten, sollten wir vielleicht bei den Kindern anfangen und ihnen beibringen, dass sie ihre Sachen nicht in einen Mülleimer schmeißen sollen, sondern in eine Rohstoffsammelbox.“ Denn, so ist Könnes überzeugt, die jungen Menschen sind die Klimamultiplikatoren von morgen. „Wir haben uns mit unserem Konsumverhalten in den vergangenen Jahren eine ganze Menge verbockt und wir müssen es jetzt ein Stück weit richten und das müssen wir tun, indem wir die junge Generation mitnehmen.“ Die „Robin Gut“-Stiftung pflanzt Bäume in Nordrhein-Westfalen und auch bundesweit auf geschädigten Waldflächen und schafft neue Grünflächen. Außerdem unterstützt sie viele Projekte. Die Stiftung nimmt regelmäßig am Kommunalkongress teil.

Neben weiteren Reden und Podiumsdiskussionen bot der Kongress zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch. In den Pausen nutzten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, über die vorgestellten Ideen und Projekte ins Gespräch zu kommen. Der Kommunalkongress machte deutlich, dass nur durch Zusammenarbeit von Land, Kommunen und Gesellschaft die Energiewende gelingen kann.