Perfekter Einstand in England: Nick Woltemade Foto: imago/Shutterstock
Nach seinem Traumdebüt für Newcastle United gibt der frühere Stuttgarter Einblicke in die Kabinen-Feier – und erhält ein großes Lob von seinem Trainer.
Nick Woltemade strahlte über das ganze Gesicht, als er in den Katakomben des St. James’ Park auf seinen ersten hochemotionalen Nachmittag in Diensten von Newcastle United zurückblickte. „Der Tag hätte nicht besser sein können, ich könnte nicht glücklicher sein“, sagte der frühere Stürmer des VfB Stuttgart am Samstagabend in den vereinseigenen Medien seines neuen Clubs, den er bei seinem Debüt direkt zum 1:0-Sieg gegen die Wolverhampton Wanderers geschossen hatte.
Oher eher: zum Sieg geköpft. Nach einer Flanke von Jacob Murphy schraubte sich Woltemade in der 29. Minute am zweiten Pfosten in die Höhe, um wuchtig unter die Latte abzuschließen. Genau das war eigentlich viele Jahre nicht unbedingt die Stärke des 1,98 Meter großen Stürmers gewesen. „Ich habe an meinem Kopfballspiel schon in Stuttgart gearbeitet. Das werden wir hier weiter tun. Mit meiner Größe muss man auch Kopfballtore machen“, so der 23-Jährige, der auch Vorlagengeber Murphy lobte: „Der Ball kam perfekt. Dann habe ich einfach nur die Augen geschlossen und ihn reingemacht.“
Lob gab es im Anschluss auch von Newcastle-Trainer Eddie Howe. Zum einen für das Siegtor („brillant erzielt“), aber auch für den Auftritt insgesamt: „Er war sehr stark, ich war sehr zufrieden mit ihm“, sagte Howe über Woltemade, der kurz vor Transferschluss für 85 Millionen Euro vom VfB auf die Insel gewechselt war. Taktisch, so Howe, habe Woltemade bereits verstanden, wie man spielen und ins Pressing kommen wolle. Und das nach nur zwei Trainingseinheiten: „Das ist immer schwierig. Er hat viele Informationen aufgenommen an den Tagen davor.“
Trainer Eddie Howe war zufrieden mit Nick Woltemade. Foto: imago/Shutterstock
Nach 65 Minuten nahm der Coach seinen Stürmer dann unter dem Pllaus von den Rängen vom Feld. Beendet war Woltemades Abreitstag aber nur fürs Erste: In der Kabine stand er im Anschluss nochmals voll im Fokus und war als Neuling rhetorisch gefordert: „Ich musste eine Rede halten“, berichtete Woltemade – und war von seinem Auftritt nicht restlos begeistert: „Die Rede hat mir nicht gefallen, weil ich müde vom Spiel war und mein Englisch nicht mehr so gut.“ Was er sagte? „Daran erinnere ich mich gar nicht mehr genau. Ich habe auf jeden Fall gesagt, dass ich glücklich bin, hier zu sein. Und ich habe Jacob nochmal für die Flanke gedankt.“
Künftig kann sich Woltemade dann wieder auf sein Kern-Aufgabengebiet auf dem Rasen fokussieren beim englischen Erstligisten, der durch den ersten Saisonsieg ins Tabellen-Mittelfeld der Premier League vorgerückt ist und fünf Punkte nach vier Spielen auf dem Konto hat. Bevor es aber im Liga-Alltag weitergeht, wartet die ganz große Bühne: Am Donnerstag (21 Uhr) empfängt Newcastle am ersten Spieltag der Champions League den FC Barcelona – gegen den für Woltemade gleich das nächste Debüt ansteht: Eine Partie in der Königsklasse hat der gebürtige Bremer noch nicht bestritten, in der Vorsaison war er nicht für den internationalen Kader des VfB gemeldet gewesen.