Für Laufstar Jakob Ingebrigtsen war es ein Schock: Während Robert Farken (Leipzig) bei der Leichtathletik-WM in Tokio über 1500 Meter souverän ins Halbfinale eingezogen ist, platzte der Traum des Norwegers vom WM-Gold über diese Strecke bereits in den Vorläufen.
Ingebrigtsen hat allerdings eine gute Entschuldigung: Der Olympiasieger von Tokio vor vier Jahren auf dieser Strecke wurde in dieser Saison von einer Achillessehnenverletzung geplagt und hatte 2025 noch kein Freiluftrennen bestritten.
Dass er mit für ihn schwachen 3:37,84 Minuten in seinem Vorlauf nur Achter wurde und damit bereits krachend in der ersten Runde scheiterte, war dennoch ein Paukenschlag – so sah er das auch selbst: „Alles ist eine Prüfung. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben, um ins Halbfinale zu kommen. Aber es war schrecklich.“
„Ich werde mich erholen und gute Tage haben“
Dennoch peilt Ingebrigtsen in Japan weiter seinen Gold-Hattrick über 5000 Meter an. „Ich werde mich erholen und ein paar gute Tage haben, bis ich wieder antrete und es erneut versuche“, sagte der 24-Jährige mit Blick auf die Vorläufe über diese Strecke am Freitag (19.09.2025 ab 13 Uhr/live im Ersten und im Live-Ticker bei sportschau.de).
Viel Wirbel um den Vater
Auch die schwierige familiäre Situation und der Wirbel um die Verhandlung im Sommer dürfte an Ingebrigtsen nicht spurlos vorbeigegangen sein. Gemeinsam mit einigen seiner Geschwister war er gegen den eigenen Vater wegen Gewalttätigkeiten vor Gericht gezogen. Am Ende erhielt der siebenfache Familienvater Gjert Ingebrigtsen 15 Tage Gefängnis auf Bewährung und musste eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet rund 870 Euro zahlen. Von anderen Anschuldigungen wie der Gewalt gegen Jakob Ingebrigtsen wurde er im Sommer freigesprochen.
Jakob Ingebrigtsen zählt zu den bekanntesten Sportlern Skandinaviens. Entsprechend groß war das Aufsehen um seinen Vater, der ihn und weitere seiner laufenden Kinder bis zum familiären Bruch lange Zeit trainiert hatte. Gjert Ingebrigtsen hat die Vorwürfe, sowohl physisch als auch psychisch gewalttätig geworden zu sein, stets zurückgewiesen.