Wo soll diese wilde Reise des Aufsteigers bloß enden..?

Köln ist schon jetzt die Drama-Queen der Liga, liefert Spektakel in Serie ab. Die neuste Folge: der Wahnsinn in Wolfsburg – ein 104-Minuten-Spiel mit allein 3 Toren in der Nachspielzeit und dem spätesten Tor der Bundesliga-Geschichte zum 3:3 Endstand durch Jakub Kaminski (104.). Wieder so ein Moral-Punkt der Last-Minute-Experten aus Köln.

Das Ergebnis: Der Aufsteiger bleibt ungeschlagen und mischt die Liga weiter munter auf. Dieser FC ist einfach KRASSniok!

Mehr zum ThemaKwasniok sagte den Köln-Wahnsinn voraus

Der Hammer am Kölner Spektakel-Start: Trainer Lukas Kwasniok (44) hatte den Wahnsinn schon vor drei Monaten angekündigt.

Bei seiner Vorstellung Anfang Juni sagte Kwasniok: „Ich möchte intensiven, auch einen etwas wilden Fußball spielen. Wir sind in einer Unterhaltungsbranche. Mit Fußball Menschen zu begeistern, ist mein Ansatz und das Ziel, Menschen durch Erfolg, aber auch durch die Art und Weise des Fußballs glücklich zu machen.“

Die Umsetzung der Trainer-Forderung ist nahezu unheimlich. Kölns Kicker sind die Mentalitäts-Monster des Sommers. Im Pokal weiter dank zwei Nachspielzeit-Toren in Regensburg (2:1). Beim Liga-Start in Mainz (1:0) traf Bülter auf den letzten Drücker (90.). Und jetzt der wilde Wolfsburg-Ritt, bei dem Köln sogar Arnolds vermeintlichen K.o.-Treffer in der 9. Nachspiel-Minute (2:3) wegsteckte und noch einen draufsetzte.

Neu in der Liga aber Lukas Kwasniok (44) ist auch nach drei schweren Spielen ungeschlagen

Neu in der Liga aber Lukas Kwasniok (44) ist auch nach drei schweren Spielen ungeschlagen

Foto: WITTERS

„Der Trainer ist extrem anspruchsvoll“

Drama-Queen Köln. Unterhaltung garantiert. Spektakel gewollt. Hinter dem Last-Minute-Irrsinn steckt vor allem der Trainer. „Er ist extrem anspruchsvoll und verlangt täglich 100 Prozent. Im Training und in den Spielen. Deshalb haben wir eine Mentaltät entwickelt, immer am Limit zu sein“, erklärt Luca Waldschmidt (29).

Kwasniok hat der Mannschaft seinen unbedingten Sieg-Willen eingeimpft und das beim FC lange vorherrschende Angst-Gefühl aus den Köpfen gekriegt. Marius Bülter (32): „Man darf uns nie abschreiben. Das hat man auch an unserer Körpersprache nach dem 2:3 gesehen. Wir geben uns nicht auf.“

Joker-Wahnsinn! Isak Johannesson (22) traf in Wolfsburg in der Nachspielzeit zum 2:2

Joker-Wahnsinn! Isak Johannesson (22) traf in Wolfsburg in der Nachspielzeit zum 2:2

Foto: WITTERS

Dazu sitzen die Trainer-Entscheidungen – die Joker stechen. In Mainz sorgte Waldschmidt von der Bank für die Wende – in Wolfsburg brachten Johannesson, der überragende el Mala und Ache den FC zurück ins Spiel.

Das Ergebnis ist KRASSniok: Köln ist trotz des harten Auftakt-Programms ungeschlagen, steht mit 7 Punkten hinter Dortmund und Bayern. „Wie lange das anhält werden wir sehen“, sagt Kwasniok. „Wir können jedem Gegner wehtun und ich will die gleiche Haltung in den nächsten drei Spielen sehen. Dann bin ich überzeugt dass wir nachlegen können. Der Glaube ist sehr groß.“

Die nächsten Aufgaben allerdings auch. Samstag muss Köln in Leipzig ran, danach kommt der VfB Stuttgart.