2021 sprang Malaika Mihambo (31) im Japan National Stadium in Tokio zu Olympia-Gold. Jetzt holt sie im selben Stadion Silber bei der Leichtathletik-WM!
Für ganz oben reicht es nicht, weil Tara Davis-Woodhall (USA) zu stark ist. Schon bei Olympia in Paris war Woodhall vor Mihambo auf Platz eins. In Tokio holt die Amerikanerin ihren ersten WM-Titel, für Mihambo (WM-Gold 2019 und 2022) ist es erstmals Silber.
Schon im ersten Versuch wird Mihambo von Woodhall unter Druck gesetzt. Die Dauer-Rivalin legt 7,08 Meter vor, nur vier Zentimeter unter ihrer Saisonbestleistung. Im vierten Versuch donnert sie 7,13 Meter in die Grube. Mihambo muss sich reinkämpfen, startet mit 6,60 Meter, steigert sich dann: 6,92 Meter (2. Versuch), 6,95 Meter (3. Versuch), 6,99 Meter (4. Versuch). Dann haut Mihambo einen 7-Meter-Sprung raus – aber ungültig. 2,4 Zentimeter übertreten!
Und im letzten: Mihambo knallt noch mal einen Mega-Satz raus, aber leider wieder ungültig!
Beeindruckend, mit welcher Konstanz Mihambo ihre Sprünge abspult. Aber es fehlt der eine Ausreißer nach oben. Trainer Uli Knapp während des Wettkampfes im ZDF: „Sie verliert etwas bei der Landung. Ich schätze 10 bis 15 Zentimeter.“ So kommt sie an Woodhall nicht ganz ran – und auch nach hinten wird es plötzlich eng. Natalia Linares (Kolumbien) kommt bis auf 7 Zentimeter ran. Sie holt am Ende Bronze.
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Wichtig für Mihambo, dass Knapp im Stadion dabei ist. Bei der Zitter-Quali (Platz neun) am Samstag fehlte er, weil er sich ein Virus eingefangen hatte. Knapp spricht während des Wettkampfes mit Mihambo immer wieder über den Anlauf, schickt sie nach den ersten beiden Versuchen zwei Schritte weiter nach hinten.
Im Vorfeld der WM hat sie daran viel getüftelt, hat mit Biomechanik-Tests sogar genau messen lassen, mit welcher Anlauf-Taktik sie die höchste Geschwindigkeit am Balken erreicht. Letztlich kehrte sie kurz vor der WM wieder zu einer Sprint-Variante zurück (Vollgas von Anfang an), mit der sie in Doha 2019 ihr erstes WM-Gold holte. Damals sprang sie auf 7,30 Meter.