Stand: 14.09.2025 15:34 Uhr

Casper Stornes ist neuer Ironman-Weltmeister. Der Norweger gewann ein packendes Rennen, die Deutschen konnten nicht ums Podium mitkämpfen.

Der neue Ironman-Weltmeister heißt Casper Stornes. Der Norweger gewann am Sonntag nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und einem Marathon in 7:51:36 Stunden und düpierte damit die davor prognostizierten Favoriten. Seine höher gehandelten Landsleute Gustav Iden (+2:37 Minuten) und Kristian Blummenfelt (+4:58) landeten auf den Plätzen.

Die deutschen Starter konnten die erhofften Leistungen nicht ganz erreichen, vor allem Patrick Lange, Weltmeister von 2024, spielte keine wesentliche Rolle. Jonas Schomburg, der erstmals bei einer Langdistanz-WM dabei war, wurde als Sechster bester Deutscher. Lange wurde Neunnter. „Es war ein hartes, ehrliches Rennen“, sagte Schomburg nach seiner Zielankunft. „Ich bin zufrieden mit meinem sechsten Platz. Ich habe es probiert, ich kann mir nichts vorwerfen.“

Lange bereits beim Schwimmen zurück

Bereits beim Schwimmen hatten sich erste Tendenzen des Rennens angedeutet. Während die Norweger souverän schwammen, konnte Lange die Gruppe der Favoriten nicht halten. Vorne machte der deutsche Newcomer Jonas Schomburg Dampf und ließ dabei auch Sam Laidlow, Weltmeister von 2023, hinter sich. Der Franzose gilt eigentlich als einer der stärksten Schwimmer.

Auch auf der Radstrecke prägte Schomburg gemeinsam mit dem Belgier Marten van Riel und Jamie Riddle (Südafrika) lange das Geschehen. Doch dahinter hielten die Top-Favoriten Blummenfelt, Laidlow und Iden sowie Stornes das Tempo hoch und holten die Spitzenreiter bis zum Ende der 180 Kilometer auf dem Rad ein. Schomburg musste hinten raus abreißen lassen, Langes Rückstand vergrößerte sich auf fast 20 Minuten.

Irres Norweger-Duell beim Marathon

Und so gingen fünf Männer fast gleichzeitig auf die Marathon-Strecke – und legten sich gleich richtig die Karten. Blummenfelt, Iden, Laidlow, Stornes und Van Riel starteten vom ersten Lauf-Kilometer an ein brutales Ausscheidungsrennen. Einer nach dem anderen musste dem Tempo zunächst Tribut zollen, erst Stornes, dann Van Riel und Laidlow.

Das schien die Vorentscheidung zu sein, doch dann begannen Blummenfelt und Iden mit taktischen Spielchen und plötzlich war Stornes wieder da. Die drei Norweger aus Bergen, die auch gemeinsam trainieren, liefen zusammen in Richtung Ziel – und Stornes fand die zweite Luft. Plötzlich ging er nach vorne und ließ zunächst Iden und dann bei rund 27 Kilometern Blummenfelt stehen. Auch wenn Stornes seit Jahren als Titel-Kandidat gilt, war sein Erfolg eine große Überraschung. Bisher hat der 28-Jährige noch keine Langdistanz gewonnen, seine Premiere ist nun gleich der WM-Titel.

Deutsche mit starkem Marathon

Auch Newcomer Schomburg konnte mit seinem Rennen zufrieden sein. Nach der Schwächephase am Ende der Radstrecke lieferte er einen starken Marathon und kämpfte sich noch auf Rang sechs vor. „Ab Kilometer 100 beim Radfahren war es sehr zäh“, so Schomburg. „Aber am Ende habe ich noch einige eingesammelt. Mit meinem Lauf bin ich zufrieden.“

Auch Lange ließ sich von einem durchwachsenen Tag nicht demotivieren und rannte dank eines starken Marathons noch in die Top 10.