Kallas weist Kritik an EU-Einsatz für Gaza zurück

Bildbeschreibung: Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Kaja Kallas.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat entschieden Kritik zurückgewiesen, dass die EU-Kommission sich zu wenig für die Menschen im Gazastreifen eingesetzt hätte. „Ich bin nicht mit der Kritik einverstanden, dass wir untätig wären oder schweigen würden. Den ganzen Sommer über haben wir in Jerusalem angerufen und Druck gemacht“, rechtfertigte sich Kallas im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

„Aber ich gebe zu: Angesichts der dramatischen Lage reicht das am Ende nicht aus.“ Europa engagiere sich weltweit am stärksten für Gaza, sei größter humanitärer Geber und unterstütze die Palästinensische Autonomiebehörde und die Zweistaatenlösung kontinuierlich. Sie räumt ein: „Dennoch stößt die europäische Diplomatie hier an Grenzen.“

Kallas sagte, die israelische Regierung lasse „bei Weitem nicht genug“ humanitäre Hilfe in den Gazastreifen. Sie bestätigte, dass Israel weniger als die Hälfte der zugesagten Lieferungen mit humanitären Hilfsgütern in den Gazastreifen hineinfahren dürften. Dennoch rechtfertigte sie Bemühungen: „Vor unserem Abkommen im Juli ist fast kein einziger Lastwagen mit Hilfsgütern über die Grenze gefahren.“ Klar sei: „Israel muss deutlich mehr Hilfsgüter zulassen. Wir beobachten mit großer Sorge, dass die Menschen Hunger leiden.“