Eine neue Rekordbeteiligung, Tausende von Zuschauern und schnelle Rennen ließen den Kiel-Lauf auch bei seiner 37. Auflage zu einem stimmungsvollen Lauf-Festival werden. Die Organisatoren des größten Volkslaufs in Schleswig-Holstein hatten insgesamt 11.845 Anmeldungen für die verschiedenen Straßenlaufwettbewerbe durch die Landeshauptstadt registriert und konnten den Aktiven nahezu perfekte Laufbedingungen bieten.
Perfekte Bedingungen für die Teilnehmer
Nach dem Hitzerennen im Vorjahr, das durch eine Vielzahl medizinischer Zwischenfälle überschattet worden war, konnten die Läuferinnen und Läufer nun bei angenehm frischen 18 Grad und bewölktem Himmel die Strecken zwischen Rathaus, Förde und Landtag angehen. Die vielen Anstiege im Stadtteil Düsternbrook zogen aber dennoch viel Kraft aus den Läuferbeinen. Die männlichen Topathleten zeigten sich allerdings unbeeindruckt von den Höhenunterschieden und lieferten auf der Kieler Halbmarathonstrecke das bislang schnellste Rennen ab, seitdem nicht mehr afrikanische Laufprofis um den Sieg mit rennen.
Robbin Rechenberg vom LAC Kronshagen gewann den Halbmarathon.
Foto: Niels-Peter Binder
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Mit einem famosen Debüt auf der 21,0975 km langen Strecke beendete der neue Halbmarathon-Sieger Robbin Rechenberg vom LAC Kronshagen in starken 1:08:50 Stunden die Siegesserie von Yannick van Soosten. Dem zuletzt vier Mal in Folge siegreichen Langstreckenläufer vom TSV Brunsbüttel reichte dieses Mal auch seine bislang schnellste Zeit (1:09:46 Std.) auf der schwierigen Strecke nicht, um die Erfolgsserie fortzusetzen. Halbmarathon-Landesmeister Simon Müller von Tri-Sport Lübeck komplettierte nach 1:11:58 Stunden die Podiumsplätze.
Kiel-Lauf als Abwechslung
Für den 25-jährigen Robbin Rechenberg, der seinen sportlichen Fokus erst im vergangenen Jahr vom Triathlon auf die Mittel- und Langstrecken auf der Bahn verlegt hatte, war das Halbmarathon-Debüt eigentlich nur eine kleine Abwechslung im nun wieder aufgenommenen Training für die kommende Saison. „Ich wollte es einfach mal probieren und es kam auch ziemlich genau das heraus, was ich als Zeit hochgerechnet hatte“, erklärte der neue Kiel-Lauf-Sieger nach dem Rennen. Seine sportlichen Präferenzen sollen trotz des angedeuteten Potenzials vorerst aber weiterhin auf den kürzeren Strecken bleiben. Wie fast alle Teilnehmenden genoss auch Rechenberg die Stimmung auf der Strecke. „Ich habe sehr viele bekannte Gesichter an der Strecke gesehen, die mich alle toll angefeuert haben“, freute sich Rechenberg.
Malena Wiebel wiederholt Erfolg
Bei den Frauen jubelte wie im Vorjahr die Kielerin Malena Wiebel. Die 28-Jährige setzte sich in einem engen Rennen in 1:23:47 Stunden erneut vor Friederike Fischer vom LAC Kronshagen durch. Die alte und neue Zweitplatzierte blieb dieses Mal allerdings deutlich dichter an den Fersen der Siegerin und folgte mit nur acht Sekunden Rückstand. Auch die Drittplatzierte Lisa Kuziensky vom SV Großhansdorf ließ nicht lange auf sich warten und lief nach 1:24:16 Stunden über die Ziellinie auf dem Rathausplatz. Der Sieg beim Kiel-Lauf war für die 28-jährige Malena Wiebel erneut der sportliche Jahreshöhepunkt und es wird wohl wieder ein Jahr dauern, bis sie mit Startnummer auf dem Trikot an einer Startlinie stehen wird. „Ich laufe eigentlich nur für mich und mache nur beim Kiel-Lauf auch mal einen Wettkampf mit. Da genieße ich den Support durch Freunde und Kollegen“, erklärte Wiebel.
Die Kielerin Malena Wiebel wiederholte ihren Vorjahressieg.
Foto: Niels-Peter Binder
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Beim diesmal 10,2 km langen Volkslauf schnappten sich die Asse des LAC Kronshagen alle Spitzenplätze. Julia Kümpers gewann in 35:49 Minuten vor Nelle Wellbrock, die 37:33 Minuten benötigte. Bei den Männern setzte sich Simon Bäcker in 32:22 Minuten vor Felix Ludka durch, der nach 33:10 Minuten folgte. In den Schülerläufen zeigten mehrere Nachwuchstalente, dass sie mit viel Tempo über den Asphalt rennen können, während sich andere einfach freuten, eine längere Distanz erfolgreich gemeistert zu haben.
Positives Fazit
Lauforganisator Rainer Ziplinsky zeigte sich erfreut über die neue Rekordbeteiligung und zudem erleichtert, dass der Lauf in diesem Jahr wesentlich entspannter und sorgenfreier als 2024 ablief. Mit zusätzlichen Getränkestationen hatten die Veranstalter aber auch Vorkehrungen für heißere Bedingungen getroffen. „Insgesamt habe ich den Eindruck, dass der Lauf auch von den Kielern, die nicht laufen, immer besser angenommen und respektiert wird“, erklärte Ziplinsky bei der Siegerehrung.