Wolfenbüttel.
Im bis auf den letzten Platz gefüllten Gärtnermuseum begeisterte am vergangenen Freitagabend Jill Bepler mit ihrem Vortrag zu der Garten- und Landwirtschaft der Fürstin in der Frühen Neuzeit die interessierten Zuhörer. Unter den Gästen wurde Sighild Salzmann von den Anwesenden besonders herzlich willkommen geheißen.
Die Referentin führte kurzweilig und informativ anhand ausgewählter Fürstenhäuser vor dem Dreißigjährigen Krieg in das Thema ein. Im Mittelpunkt ihres Vortrages stand die Kurfürstin Anna von Sachsen, die nicht nur den Kranken und Schwachen beistand, sondern auch die kurfürstlichen Vorwerke, Güter und Domänen erfolgreich verwaltete und bewirtschaftete. Ihre berühmten Sammlungen von Rezepten und Arzneien, einschließlich dem Interesse am Herstellen und Sammeln von Heilmitteln, bildeten weitere Schwerpunkte. Dem eigenen Destillierhaus für die Herstellung verschiedener Arzneien kam eine besondere Bedeutung zu. Einkauf, Herstellung und Handel wurden eindrucksvoll dargestellt. Durch den Kauf neuer Viehrassen und die Suche nach Obstgehölzen trug die Kurfürstin zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft bei. Die ersten Tulpen und Tabakpflanzen für den Dresdner Hofgarten hielten Einzug.
Die Verbindungen der Kurfürstin reichten bis an den Wolfenbütteler Hof, wobei die Schlösser Hedwigsburg, Hessen und Schöningen mit ihren Gärten und Anlagen als bedeutende Orte Beachtung fanden. Der Vortrag von Jill Bepler wurde mit viel Beifall bedacht. Eine abschließende Fragerunde bildete den Abschluss der gelungenen Veranstaltung.
Dem Gärtnermuseum wurde von der Vortragenden ein besonderes Buch als Geschenk überreicht, welches die schönsten Pflanzen-Aquarelle der Renaissance beinhaltet.