Die Amsinck-Villa in Hamburg-Lokstedt.

AUDIO: Streit um Amsinck-Villa in Lokstedt (1 Min)

Stand: 14.09.2025 19:34 Uhr

Eigentlich sollte die Amsinck-Villa in Lokstedt schon seit Jahren öffentlich zugänglich sein. Doch der derzeitige Mieter, die Ballin-Stiftung, hat entsprechende Pläne bis heute nicht umgesetzt. Das soll sich jetzt ändern.

Zumindest einen Teil der Amsinck-Villa will die Ballin-Stiftung künftig für Veranstaltungen öffnen. Das hat eine Nachfrage des NDR ergeben. Demnach gebe es im Erdgeschoss einen rund 40 Quadratmeter großen Raum, der Platz für 30 Personen bietet. Diesen wolle man nun für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stellen, teilte die Ballin-Stiftung mit. Damit käme die Stiftung einer Verpflichtung nach, die sie bereits im Jahr 2012 gegenüber dem Vermieter, der stadteigenen Wohnungsunternehmen Saga, eingegangen war. Damals hatte die Stiftung die seit Jahren leerstehende Amsinck-Villa angemietet und in dem historischen Gebäude eine Kita eingerichtet. Zusätzlich zur Kita sagte die Stiftung zu, die Räume für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen – etwa für Bürger- oder gemeinnützige Vereine, wie es hieß. Dies wurde auch im Mietvertrag festgehalten.

650.000 Euro in die Sanierung investiert

Doch die Pläne wurden bis heute nicht umgesetzt – zum Unmut der Bezirkspolitik: „Wir fordern, dass die früheren Zusagen eingelöst werden und die Öffentlichkeit Zugang zu der Villa bekommt“, sagt Ernst Christian Schütt von der SPD-Bezirksfraktion Eimsbüttel. „Natürlich nicht zuzeiten des Kita-Betriebes sondern außerhalb. Ich kann mir vorstellen, dass es mal Kulturveranstaltungen gibt“, so Schütt. Die Eimsbütteler SPD-Fraktion wünscht sich schon lange eine gemeinsame Nutzung der Amsinck-Villa. Nach Angaben des Bezirksamts Eimsbüttel haben Bezirk und Bürgerschaft seit 2012 zusammen rund 650.000 Euro in die Sanierung und den Erhalt der Amsinck-Villa investiert. Den Großteil – rund 500.000 Euro – stellte die Hamburgische Bürgerschaft demnach im Jahr 2018 für die „Realisierung eines bezirklichen Nutzungskonzeptes“ zur Verfügung. Ausarbeiten sollte das Konzept die Ballin-Stiftung.

Angelegenheit in Vergessenheit geraten

Die Amsinck-Villa in Hamburg-Lokstedt.

Maike Huckschlag berichtet.

Zwei Jahre später lud die Bezirksversammlung dann einen Vertreter der Ballin-Stiftung in den Regionalausschuss Lokstedt ein, um zu erläutern, „wie geeignete Räumlichkeiten der Villa neben dem Kita-Betrieb der Öffentlichkeit in einem angemessenen Rahmen zur Verfügung gestellt werden können“, wie es in einer Mitteilung des Bezirksamts heißt. Doch die Stiftung sagte ab – und die Angelegenheit geriet in Vergessenheit. „Wir haben uns da nie vor verwehrt, sind jetzt aber auch nicht aktiv an das Bezirksamt rangegangen“, sagt Stiftungsvorstand Lars Hildebrand. Das könne man der Stiftung durchaus vorhalten. „Aber wir sind natürlich bereit, die Villa-zu öffnen“, so Hildebrand.

Bezirksamt: „Keine Niederschrift, keine Erinnerung“

Warum das Bezirksamt damals nicht noch einmal auf die Ballin-Stiftung zugegangen war, ist unklar. „Verlässlich kann ich ihnen das nicht beantworten, da wir in keiner Niederschrift mehr etwas dazu gefunden haben“, teilt ein Sprecher auf Anfrage des NDR mit. „Auch die Gremienbetreuung hat personell gewechselt, so dass es hier kein Erinnerungswissen mehr gibt.“. Wahrscheinlich, so der Sprecher, sei das Thema im Zuge von Corona untergegangen. Die Ballin-Stiftung bietet jetzt an, Wünsche und Ideen für Veranstaltungen entgegenzunehmen. Diese sollten dann über die Kita-Leitung koordiniert werden, wie es hieß.

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