Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland hat seine Wahllokale geschlossen: Nordrhein-Westfalen hat gewählt.

Die CDU behauptet sich als stärkste Kraft bei den Kommunalwahlen in NRW. Die AfD legt deutlich zu, während SPD und vor allem die Grünen Einbußen hinnehmen müssen.

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▶︎ Die CDU hat nach ersten Hochrechnungen gewonnen. Die Christdemokraten kommen demnach auf 34,6 Prozent und liegen damit knapp über ihrem historisch schlechten Kommunalwahl-Ergebnis von 2020, als die CDU 34,3 Prozent erreichte.

▶︎ Zweitstärkste Kraft wurde laut Hochrechnung die SPD mit 21,9 Prozent. Die Sozialdemokraten müssten damit im Vergleich zu 2020 noch einmal leichte Einbußen hinnehmen. Vor fünf Jahren hatte die SPD einen historisch niedrigen Stimmenanteil von 24,3 Prozent.

▶︎ Stark hinzugewinnen konnte die AfD. Sie kann laut Hochrechnung mit 16,0 Prozent ihr Ergebnis verdreifachen (2020: 5,1 Prozent). Die Grünen erlitten starke Verluste und liegen bei 12,4 Prozent. 2020 hatte das Bündnis mit 20 Prozent ihr bestes Kommunalwahl-Ergebnis erzielt.

▶︎ Für die FDP stimmten laut Hochrechnung 3,2 Prozent. Vor fünf Jahren erreichten die Liberalen in NRW noch 5,6 Prozent. Die Linke liegt mit prognostizierten 5,1 Prozent über ihrem Ergebnis von 2020, als sie auf 3,8 Prozent kam.

Etwa 13,7 Millionen Menschen in NRW waren aufgerufen, über die Zusammensetzung von Stadtparlamenten, Kreistagen, Gemeinderäten und Regionsversammlungen zu entscheiden. Zugleich standen wichtige Oberbürgermeisterwahlen in Köln und Düsseldorf an. Insgesamt wurde in 427 Kommunen abgestimmt – darunter 396 Städte und Gemeinden sowie 31 Kreise.

Der Wahlsonntag im Liveticker bei BILD:

Live-Ticker

  • 14.09.2025 – 19:50 Uhr

    Keine Spur von Selbstkritik bei der SPD

    Die SPD verliert in ihrem ehemaligen Kernland immer mehr an Boden, liegt nur noch knapp über 20 Prozent. Doch die Parteichefin lobt die eigene Arbeit.

    Hat die SPD die Probleme der Menschen zu lange nicht ernst genommen? Das wird SPD-Chefin Bärbel Bas im WDR gefragt. „Nein, wir nehmen das sehr ernst“, sagt Bas. „Wir haben die Aufgaben aufgenommen, nur jetzt, zum heutigen Tag, merken das die Menschen noch nicht.“

    Es sei „deutlich spürbar, dass die SPD die Themen, die die Menschen bewegen, angepackt hat.“ Auf die Frage, ob die AfD der SPD den Rang ablaufe, antwortet Bas knapp: „Das glaube ich nicht.“ Na, dann!

    Teaser-Bild

    Foto: Jan Fromme/firo Sportphoto

  • 14.09.2025 – 19:41 Uhr

    Spahn: NRW-Wahlergebnis stärkt schwarz-rote Koalition

    Der Ausgang der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hilft nach Einschätzung von Unions-Fraktionschef Jens Spahn auch der schwarz-roten Koalition im Bund. „Das starke Ergebnis in NRW ist der Lohn der guten Arbeit vor Ort. Es gibt aber auch Rückenwind für die Koalition in Berlin“, sagte der selbst aus Westfalen kommende CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

    Das Ergebnis sei Ansporn für eine ruhige, pragmatische Arbeit. Das werde von den Menschen belohnt, wie man sehe. „Der Zuwachs der extremen Rechten muss uns allen ein Weckruf sein: Armutsmigration, Sozialmissbrauch und zu oft gescheiterte Integration dürfen nicht tabuisiert werden“, sagte Spahn. „Wir müssen diese Probleme endlich durch konkrete Entscheidungen lösen.“

  • 14.09.2025 – 19:34 Uhr

    Knappes Rennen in Gelsenkirchen

    In Gelsenkirchen haben die Wahlberechtigten heute darüber abgestimmt, wer in Zukunft als Oberbürgermeister an der Spitze der Stadt steht.

    Alles deutet auf eine Stichwahl am 28. September hin: SPD-Kandidatin Andrea Henze steht aktuell bei 35,7 Prozent, AfD-Kandidat Norbert Emmerich erreichte bislang 31,6 Prozent. Ausgezählt wurden bisher 159 von 206 Stimmbezirken.

  • 14.09.2025 – 19:26 Uhr

    Wegen AfD-Wahlerfolg: Ökonomen schlagen Alarm

    Ökonomen haben besorgt auf das Ergebnis der AfD bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen reagiert. Die deutliche Stärkung der AfD sei „ein Warnsignal für internationale Investoren und auch für einheimische Unternehmen“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, dem Handelsblatt.

    Knut Bergmann vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sagte dem Handelsblatt, AfD-Erfolge seien „nirgends investitionsförderlich“, weil das Parteiprogramm in Bezug auf Fachkräfte, Freihandel und die EU „erhebliche ökonomische Risiken“ berge. Zudem fürchtet der Leiter des IW-Hauptstadtbüros, dass die „rückwärtsgewandten Positionen“ der AfD der nötigen Transformation insbesondere in Richtung Klimaneutralität entgegenstehen. „Jede Verzögerung erschwert es, den Standort zukunftsfähig zu machen“, sagte Bergmann.

    Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Insa, Hermann Binkert, sprach mit Blick auf NRW von einem „bedeutsamen“ Ergebnis für die AfD, weil sie in dem Bundesland „immer deutlich schlechter abschneidet als im Bundesschnitt und bei Kommunalwahlen deutlich schlechter als zum Beispiel bei Bundestagswahlen“. Binkert schloss nicht aus, dass nun auch die gesamte AfD stärker wird. „Das maximal mögliche Wählerpotenzial der AfD liegt bundesweit bei etwa 33 Prozent“, sagte er dem Handelsblatt.

  • 14.09.2025 – 19:22 Uhr

    FDP ist enttäuscht

    Die FDP kommt laut Hochrechnung nur auf 3,4 Prozent in NRW, das sind minus 2,2 Prozent im Vergleich zur letzten Kommunalwahl 2020. Für Christof Rasche, FDP-Landtagsabgeordneter und Landrats-Kandidat im Kreis Soest, ist das „enttäuschend“.

    Aber er habe damit gerechnet, räumt Rasche gegenüber dem WDR ein: „Der Trend ist wie der Bundestrend, deshalb überrascht das gar nicht.“

  • 14.09.2025 – 19:18 Uhr

    Grünen-Chef Banaszak räumt Fehler ein

    Die Grünen sehen das Wahlergebnis in NRW als Zeichen für einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel. Sie wollen dagegen halten.

    Mehr als ein Drittel ihrer Stimmen der letzten Kommunalwahlen haben die Grünen heute bislang eingebüßt. Der Bundesvorsitzende Felix Banaszak will aber erstmal abwarten, „wo wir am Ende stehen“. Das schlechte Abschneiden der Grünen spiegele den Zeitgeist wider, so Banaszak gegenüber dem WDR. Nicht nur in Deutschland, auch darüber hinaus habe es „ökologische, progressive Politik gerade schwer“.

    Banaszak räumt auch Fehler der Ampel-Koalition ein: „Man verliert nicht acht Prozent, wenn man alles richtig gemacht hat.“ Die Grünen seien „in einer schwierigen Lage, die wir in Teilen selbst zu verantworten haben“.

    Teaser-Bild

    Foto: ARD

  • 14.09.2025 – 19:06 Uhr

    Erste Hochrechnung ist da

    Nach der 18-Uhr-Prognose von Infratest dimap liegt jetzt die erste Hochrechnung vor:

    CDU: 34,2 Prozent (2020: 34,3 Prozent)

    SPD: 22,6 Prozent (2020: 24,3 Prozent)

    AfD: 16,4 Prozent (2020: 5,1 Prozent)

    Grüne: 11,7 Prozent (2020: 20,0 Prozent)

    Linke: 5,4 Prozent (2020: 3,8 Prozent)

    FDP: 3,4 Prozent (2020: 5,6 Prozent)

    Andere: 6,3 Prozent

  • 14.09.2025 – 18:53 Uhr

    Hendrik Wüst spricht auf CDU-Wahlparty

    „Ein klares Votum für eine pragmatische, lösungsorientierte Politik der Mitte“, bilanziert Hendrik Wüst das prognostizierte CDU-Ergebnis. Es sei nicht selbstverständlich, bei steigender Wahlbeteiligung über 30 Prozent zu liegen, so der Ministerpräsident auf der Wahlparty der CDU in Düsseldorf.

    Dann dieser Satz: „Bei aller Bescheidenheit muss man sagen, sind wir das Kraftzentrum der Union in Deutschland.“

  • 14.09.2025 – 18:50 Uhr

    Chrupalla zu NRW-Kommunalwahlen: AfD ist Volkspartei

    Die AfD verdreifacht nach einer ersten Prognose ihr Ergebnis bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Der Parteichef jubelt.

    AfD-Chef Tino Chrupalla (50) hat das Abschneiden seiner Partei bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen als Erfolg bezeichnet. „Erste Prognosen rechnen damit, dass die AfD bei der Kommunalwahl in NRW ihre Stimmen verdreifacht hat“, schrieb er auf X. Da sei ein großer Erfolg. „Wir sind Volkspartei und tragen alle eine große Verantwortung für Deutschland.“

    Nach den 18-Uhr-Zahlen liegt die AfD mit prognostizierten 16,5 Prozent deutlich über ihrem Ergebnis von 2020, als sie auf 5,1 Prozent kam.

  • 14.09.2025 – 18:48 Uhr

    Wüst spricht jetzt auf Wahlparty in Düsseldorf

    NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (50, CDU) tritt jetzt in Düsseldorf vor die jubelnde CDU-Basis. Begleitet wird er von Wissenschaftsministerin Ina Brandes (47, CDU).

    Vorher hatte Generalsekretär Paul Ziemiak dem Publikum eingeheizt: „Wir sind die einzige Volkspartei in Nordrhein-Westfalen.“