Am Ende eines langen Wahlabends hatten die Grünen die Nase knapp vorn. Mit gerade mal 0,3 Prozent Vorsprung auf die CDU. Grüne: 31,6, CDU 31,3 Prozent. Die Grünen sind damit erstmals in Münster stärkste Kraft im Rat. Die SPD musste weiter Federn lassen und liegt und bei 14,4 Prozent (-3,2), die Linke legte deutlich zu auf 8,4 Prozent (+3,5). Die AfD verdoppelt ihr Ergebnis von vor fünf Jahren und schafft 4,5 Prozent.

ANTENNE MÜNSTER-Chefreporter Matthias Menne (r.) im Gespräch mit Christoph Kattentidt vom Wahlsieger Bündnis 90/Die Grünen.© ANTENNE MÜNSTER

ANTENNE MÜNSTER-Chefreporter Matthias Menne (r.) im Gespräch mit Christoph Kattentidt vom Wahlsieger Bündnis 90/Die Grünen.

© ANTENNE MÜNSTER Welche Bündnisse sind künftig möglich?

Die wahrscheinlichste Variante einer künftigen Ratsmehrheit: Die Grünen könnten sich mit der SPD und den Linken zusammentun. Grün-Rot-Rot also. Die drei Parteien kämen zusammen auf 36 von 67 Sitzen im Rat. Die CDU wäre mit 20 Sitzen die größte Oppositionspartei. Die Grünen könnten so ihre Politik der vergangenen fünf Jahre fortsetzen: Die Innenstadt möglichst autofrei machen, noch mehr Straßen in Tempo 30-Zonen umwandeln und mehr Wohnraum nach oben aufstocken, damit am Boden keine neue Versieglung nötig ist. Die Klimaziele bis 2030 haben unter grüner Ratsmehrheit weiterhin oberste Priorität. Auch ein grün-schwarzes Bündnis wäre möglich, ist aber wohl eher unwahrscheinlich.

Was bedeutet der Zuwachs der AfD?

Die AfD hat in Münster ihre Stimmzahl verdoppelt. Sie liegt jetzt bei 4einhalb Prozent. Das bedeutet: die Partei bekommt fortan den sogenannten Fraktionsstatus im Rat. Bedeutet: Es gibt drei Sitze im Stadtrat, die AfD-Politiker dürfen zudem künftig in politischen Ausschüssen sitzen und in Aufsichtsräten (Stadtwerke, FMO) mitmischen. Außerdem bekommt die Partei mehr Geld für ihre politische Arbeit.