Gut: Dynamo Dresden hat mit dem 2:2 in Elversberg einen Punkt geholt, der beim Tabellen-Zweiten nicht unbedingt zu erwarten war. Schlecht: Bis in die Nachspielzeit lag die SGD sogar in Führung…

Das Team von Trainer Thomas Stamm erstmals mit Neuzugang Julian Pauli (von Köln ausgeliehen) in der Innenverteidigung – und mit einem Blitzstart! Nach Zuspiel von Kapitän Hauptmann stiefelt Christoph Daferner an der Mittellinie auf und davon, vollstreckt eiskalt zum 0:1 (3.). Der dritte Saisontreffer des Top-Torjägers.

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Doch wie gewonnen, so zerronnen. Nur sechs Minuten später gleicht Ebnoutalib nach Freistoß-Flanke von Ex-Dynamo Zimmerschied völlig freistehend per Kopf aus (9.). Vorausgegangen war ein schlampiger Pass von Boeder (erhielt den Vorzug gegenüber Bünning), der Sapina zum Foul zwang.

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Danach passiert Überraschendes: Dresden versucht diesmal nicht das Spiel zu machen, überlässt stattdessen Elversberg den Ball und setzt auf gefährliche Nadelstiche.

Geht voll auf! Hauptmann erobert am gegnerischen Strafraum den Ball, legt quer auf Lemmer, der kurzen Prozess macht – 1:2 (39.). Pausenführung Dank eines effektiven Auftritts.

Nach dem Seitenwechsel der Schock: Pauli verletzt sich bei einem Befreiungsschlag am Oberschenkel, muss bei seiner Premiere vorzeitig runter. Das riecht nach Zerrung oder Faserriss und einer längeren Pause. Bitter! Zumal in Halbzeit eins mit Herrmann bereits ein anderer Neuzugang verletzt raus musste.

Dynamo-Trainer Thomas Stamm war nach dem Spiel richtig angefressen, sparte nicht mit Kritik

Dynamo-Trainer Thomas Stamm war nach dem Spiel richtig angefressen, sparte nicht mit Kritik

Foto: Ralf Brueck/Jan Huebner

Für Pauli kommt Bünning, doch weil der Druck der Gastgeber merklich zunimmt, will Coach Stamm die Offensive stärken. Er bringt mit Fröling und Kutschke zwei neue Stürmer. Trotzdem kommt die SGD so gut wie gar nicht mehr hinten raus.

Was sich in der Nachspielzeit noch rächt: Erneut ist es Ebnoutalib, der Dynamo Dresden den Sieg kurz vor der Zielgeraden noch klaut (93.). Es ist schon der dritte Saisontreffer der SVE nach Ablauf der regulären Spielzeit.

Trainer schließt sich in Kritik ein

Ärgerlich, keine Frage. Dass Trainer Stamm danach richtig vom Leder zog, überraschte dann doch. „Ein Punkt in Elversberg ist nie verkehrt. Aber ich bin trotzdem total enttäuscht von der zweiten Halbzeit. Das war mit das Schlechteste, seit ich hier bin“, watschte der Schweizer sein Team bei Sky ab.

Stamm schloss sich bei der Kritik allerdings selbst mit ein: „Wenn man so hinten reingedrückt wird, ist es meist nur eine Frage der Zeit bis zum Gegentor. Das ist nicht der Anspruch, den wir haben. Da fragt man sich, ob wir als Trainerteam die richtigen Lösungen gefunden haben…“