Wenn Menschen mit Superkräften aufeinandertreffen, sollte man meinen, dass es richtig hoch hergeht. Wenn die Schlagkraft ganzer Planeten in denselben Ring geworfen wird wie die Macht, Elemente, Elektrizität oder wilde Bestien zu kontrollieren, muss das nicht immer sanitär und kindgerecht sein. Doch einen wirklich erwachsenen, blutigen und gewagten Superheldenfilm zu drehen, erfordert Können und eine freie Hand.
Dass das Dazwischenfunken eines Studios und mangelnder Mut zum Blut ein spannendes Konzept verhunzen können, zeigte 2016 Suicide Squad, der weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Glücklicherweise bekam das Schurken:innen-Team durch James Gunns The Suicide Squad eine zweite Chance. Diese Version lieferte, worauf wir gewartet hatten und ist ab heute bei Amazon Prime Video im Streaming-Abo verfügbar.
In The Suicide Squad wird eine Gruppe Superschurken auf geheime Mission geschickt
Das Task Force X-Programm von Amanda Waller (Viola Davis) beruht auf einem simplen Prinzip: Inhaftierte Verbrecher:innen mit Superkräften und speziellen Fähigkeiten werden als Wegwerf-Soldaten:innen auf die Missionen geschickt, bei denen die „Guten“ zu viele Fragen stellen würden. Um sicherzustellen, dass sie nicht einfach ausreißen, werden ihnen Bomben implantiert, die auf die Distanz gezündet werden können.
Das neueste Team dieser Art besteht unter anderem aus King Shark (engl. Stimme Sylvester Stallone), Ratcatcher II (Daniela Melchior), Polkadot-Man (David Dastmalchian), Peacemaker (John Cena), Bloodsport (Idris Elba) und Harley Quinn (Margot Robbie). Als einzig externer Anführer leitet Colonel Rick Flag (Joel Kinnaman) die Operation.
Das Ziel: eine geheime Forschungseinrichtung auf der von einer Schurkenregierung beherrschten Insel Corte Maltese. Das ebenso gefährliche wie außergewöhnliche Experiment dort ist etwas, an das Waller unbedingt herankommen will.
The Suicide Squad bei Amazon Prime ist absolut abgedrehter Spaß, der sich in keiner Weise zurückhält
Während der erste Suicide Squad noch erstaunlich blutleer blieb, ließ sich James Gunn bei seinem eigenen Himmelfahrtskommando nicht in die Karten schauen und nicht in seiner Vision herumpfuschen. Stattdessen bewies er wie zuvor bei den Guardians of the Galaxy-Filmen bei Marvel sein unschlagbares Gespür für abgefahrene Charaktere, happige Action und viel, viel Irrsinn.
Das resultiert in einem Film, der vor allem zwei Dinge richtig gut kann: überraschen und unterhalten. Das Prinzip „nichts und niemand ist sicher“ gilt auf jeder Ebene. Fiese Todesfälle sind hier die Norm, doch auch visuell, humortechnisch und in Sachen Absurditätslevel lässt sich nie wirklich erahnen, was hinter der nächsten Ecke auf uns wartet. Und das macht verdammt viel Spaß.
Gleichzeitig nutzt Gunn hier endlich einmal die hohe Altersfreigabe in vollen Zügen aus und genießt, wie uneingeschränkt er mit bösen Anspielungen, unangemessenen Witzen und Gedärmen um sich werfen darf. The Suicide Squad ist ein erwachsener, blutiger Anti-Superheldenfilm der Extraklasse.
Wer James Gunns The Suicide Squad bislang verpasst hat, kann ihn ab heute im Streaming-Abo bei Amazon Prime nachholen.
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