In Bremen sind zurzeit Telefonbetrüger aktiv, die sich als Mitarbeiter des Energieversorgers SWB ausgeben. Sie versuchen, ihren Opfern persönliche Daten zu entlocken. Ein Bremer Pensionär aus Horn wurde kürzlich zum Ziel eines solchen Angriffs.
Der ominöse Anrufer habe sich als Kundenberater der SWB ausgegeben und ihm einen günstigen Wechseltarif anbieten wollen, erzählt der 81-Jährige. Er sei zudem nach seinem Gas- und Stromverbrauch sowie den Gerätenummern der Zähler gefragt worden. Sein Telefon habe einen Spam-Verdacht gemeldet, deswegen sei er ohnehin skeptisch gewesen. Doch der Anrufer habe über persönliche Daten wie Namen, Alter und Adresse verfügt. Er habe das Telefonat mehrmals beendet, sei aber erneut und von verschiedenen Nummern aus angerufen worden, so der Horner. Als er dem Betrüger schließlich seine Bankdaten nicht nennen wollte, sei dieser laut und wütend geworden.
SWB: Telefonate werden abgestimmt
Angela Dittmer von der Pressestelle der SWB kennt solche Betrugsmaschen. Sie träten oftmals in Wellen und in Verbindung mit aktuellen Anlässen auf, beispielsweise bei neuen Gesetzesvorgaben oder Preisveränderungen der Anbieter. Die Opfer würden unter Druck gesetzt, die Betrüger versuchten, Angst auszulösen. Die Anrufer wollen persönliche Informationen oder die Zustimmung zu dubiosen Verträgen. Die SWB stimme aber Telefonate schon im Vorfeld mit ihren Kundinnen und Kunden ab. Wer ganz sichergehen wolle, dass er direkt mit der SWB kommuniziert, solle beim Kundenservice anrufen oder das Online-Kontaktformular nutzen.
Nils Matthiesen, Pressesprecher der Polizei Bremen, empfiehlt eine grundsätzliche Skepsis bei unbekannten Nummern. Auch er rät dazu, das Telefonat im Zweifel zu beenden und den entsprechenden Dienstleister unter der offiziellen Nummer zu kontaktieren. Es handele sich bei den Betrugsversuchen in Bremen im Übrigen nicht nur um vermeintliche Anrufer der SWB, sondern auch um die von anderen Strom-, Gas- oder Internetanbietern. Grundlegend sei davon abzuraten, am Telefon persönliche Informationen wie Adressen, Telefonnummern, Kontodaten oder Kreditkartennummern weiterzugeben.
Wer zu diesem Thema Fragen hat, findet auf der Website der Polizei Bremen unter www.polizei.bremen.de weitere Informationen.