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Russland hat sich offiziell zum Tod von Charlie Kirk geäußert. Während zuvor die Ukraine und die Linken schuld waren, ist es nun die polarisierte US-Gesellschaft.

Moskau – Nach dem Attentat auf den US-Aktivisten Charlie Kirk ist die Welt in Aufruhr. Die Spaltung der USA hat offenbar eine neue Stufe erreicht, Angst vor einem Bürgerkrieg macht sich breit. Und auch Russland hat sich inzwischen offiziell geäußert.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sieht die Ermordung von Charlie Kirk als Folge einer Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft. „Es ist Aufgabe der amerikanischen Strafverfolgungsbehörden, herauszufinden, ob es sich um Einzelfälle handelt oder um einen Trend, was viel schlimmer wäre“, sagte der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Interview des russischen Staatsfernsehens, aus dem die Agentur Interfax zitierte. „Aber dass die Gesellschaft derzeit extrem polarisiert ist, ist tatsächlich so“, behauptete er weiter. 

Attentat auf Charlie Kirk: Bilder zeigen das Entsetzen – und den mutmaßlichen TäterUS-Medien berichten über den Tatverdächtigen im Fall Charlie Kirk.Fotostrecke ansehenKreml-Prominente schieben Verantwortung an Kirk-Attentat auf Ukraine und die politische Linke

Somit reagierte Moskau nun auch offiziell auf den Tod Kirks. Zuvor hatte das Umfeld des Kreml in den Sozialen Medien die Schuld an Kirks Tod bei den Linken gesehen – und bei der Ukraine. Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew brachte die Ermordung mit Anhängern Kiews in Verbindung. „Politische Verbrechen und Attentate wurden in letzter Zeit von einer Vielzahl linker liberaler Abschaumtypen verübt, die das banderistische Kiew unterstützen“, schrieb er auf X. Banderisten sind Mitglieder der rechten Organisation Ukrainischer Nationalisten, kurz OUN. Russland begründete seinen Angriffskrieg auf die Ukraine unter anderem damit, dass in Kiew Faschisten herrschen würden.

Der rechtskonservative US-Aktivist Charlie Kirk, kurz bevor er erschossen wurde. Der rechtskonservative US-Aktivist Charlie Kirk, kurz bevor er erschossen wurde. © Tess Crowley

Währenddessen teilte der russische „Friedensverhandler“ Kirill Dmitriew ein Video, in dem angebliche linke Aktivisten „völlig in Feierlaune über die Erschießung Kirks“ seien. Dmitriew schrieb außerdem, dass „Stimmen des Lichts“ nicht zum Schweigen gebracht werden könnten, und retweetete zudem eine Nachricht des Milliardärs Elon Musk, in der es hieß: „Die Linke ist die Partei des Mordes.“

Ukraine-Kritik und Selenskyj-Hass: Charlie Kirk machte sich in Russland beliebt

Der rechtskonservative Aktivist und Podcaster Kirk (31), ein Unterstützer von US-Präsident Donald Trump, war am Mittwoch im US-Bundesstaat Utah erschossen worden, als er auf einem Uni-Gelände im Freien gesprochen hatte. Kirk hatte wiederholt die NATO und den ukrainischen Präsidenten Selenskyj kritisiert, den er einst als „Marionette der CIA“ bezeichnet hatte. Diese Grundhaltung dürfte der Ursprung für Kirks Beliebtheit in Moskau gewesen sein. (Verwendete Quellen: X, Newsweek, dpa) (spr)