kommentar
Aktueller Welt- und Europameister im Basketball. Das haben nur wenige Nationen geschafft. Die deutsche Mannschaft um ihren Kapitän Dennis Schröder hat ein bemerkenswertes Turnier veredelt mit der Goldmedaille. Sie ist endgültig in der Weltspitze angekommen.
Diese Mannschaft beeindruckt nicht nur wegen ihrer Erfolge, wegen ihrer Professionalität, wegen ihres spektakulären Basketballs und der riesigen Freude am Spiel. Es ist das herzliche Miteinander der Spieler, das bedingungslose Einstehen füreinander und das verantwortungsvolle Auftreten als Botschafter für ihren Sport. Und es ist eine bemerkenswerte Widerstandskraft bei allen Arten von Schwierigkeiten.
Alex Mumbrú hatte der deutsche Mannschaft zu seinem ersten Turnier als Bundestrainer eine Spielweise mitgegeben, die perfekt zu seinen Profis passt. Als der Trainer zu Beginn der Vorrunde als Notfall in die Uniklinik gebracht werden musste und lange ausfiel, spielte die Mannschaft fortan für ihn. Als es – vor allem in seiner Heimat Spanien – Falschmeldungen gab, wonach Alex Mumbrú abgelöst worden sei, erschienen alle Spieler zur Pressekonferenz und räumten mit den Gerüchten auf.
Deutschland bei der EM – Freunde, nicht nur Mitspieler
Als es rassistische Beleidigungen gegen Dennis Schröder gab, wusste der Kapitän sein Team immer hinter sich. Ein gutes Gefühl.
Als Johannes Voigtmann wegen seiner Knieprobleme abreisen musste, hing fortan bei den Spielen das Trikot des Co-Kapitäns in der Kabine. Zum Halbfinale kehrte der Leistungsträger als Edelfan zurück. Die Nationalspieler selbst haben sich als Männer-Freundes-Trupp bezeichnet. Dabei halten sie den Kreis offen. Neuzugänge wie Tristan da Silva werden sofort integriert.
Titelgewinn ohne Isaiah Hartenstein und Moritz Wagner
Die deutsche Mannschaft war bei dieser EM nicht in Bestbesetzung unterwegs. Mit Isaiah Hartenstein und Moritz Wagner hatten zwei NBA-Profis absagen müssen.
Leistungsträger wie der überragende Franz Wagner oder Tristan da Silva sind erst 24 Jahre alt. Gute Jugendspieler kommen nach. Sollte es dem Deutschen Basketball-Bund gelingen, weiterhin gute Rahmenbedingungen zu schaffen, dürfte dieses Team Weltspitze bleiben.