Die Integration von Migrantinnen und Migranten in Ausbildung und Arbeit bleibt weiterhin eine zentrale Herausforderung – und zugleich eine Chance für die Region, teilt die Stadt Leipzig mit. Angesichts steigenden Fachkräftebedarfs, der weiterhin angespannten Haushaltslage in Bund, Land und Kommune sowie neuer gesetzlicher Vorgaben diskutierte das Koordinierungsgremium „Integration von Migrantinnen und Migranten in Ausbildung und Arbeit“ (KOG) am Freitag, dem 12. September 2025 die aktuellen Ergebnisse des Jahresgutachtens 2025 des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR).

Prof. Birgit Glorius, Stellvertretende Vorsitzende des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) und Professorin für Humangeographie mit dem Schwerpunkt Europäische Migrationsforschung an der Technischen Universität Chemnitz, sagt: „Kommunen sind die Orte, an denen Integration ganz konkret stattfindet. Sie stellen beispielsweise Unterkünfte für Geflüchtete bereit, sorgen für Kita- und Schulplätze und unterstützen mit Sprachkursen und bei der Arbeitsmarktintegration. Um diese Aufgaben gut zu meistern, benötigen die Kommunen gesicherte finanzielle Rahmenbedingungen und möglichst große Handlungsspielräume bei der Umsetzung von Integrationsmaßnahmen.“

Neben den Ergebnissen des SVR-Gutachtens standen die Folgen des Leistungsrechtanpassungsgesetzes für die kommunale Integrationspraxis sowie die Weiterentwicklung eines Welcome Center Leipzig im Fokus der Sitzung.

Das Gremium wird unter Leitung der Agentur für Arbeit Leipzig einen Austausch zwischen Jobcenter Leipzig, Sozialamt und Ausländerbehörde initiieren, um auch nach dem bevorstehenden Rechtskreiswechsel den ukrainischen Geflüchteten optimale Bedingungen für die Arbeitsmarktintegration bieten zu können.

Die Bündelung der Beratungsangebote

Zudem wurde vereinbart, dass das Willkommenszentrum der Stadt Leipzig sowie das Fachinformationszentrum Zuwanderung und die IBAS-Anerkennungsberatung zeitnah an einem zentralen Standort in der Stadt zu bündeln. Das Ziel: Zugewanderte und Unternehmen zukünftig aus einer Hand zu beraten. Der entstehende Kooperationsverbund ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Fachkräftestandortes Leipzig.

Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD): „Die menschenwürdige Unterbringung der Geflüchteten war vor zehn Jahren nur der erste Schritt. Viel entscheidender und langwieriger ist die Integration – und sie gelingt am besten über Arbeit.“

Man habe viel erreicht, so Leipzigs Stadtoberhaupt: „Der Anteil von Geflüchteten in Beschäftigung hat sich in Leipzig von 650 auf fast 8.000 mehr als verzehnfacht. Die gesammelten Erfahrungen helfen uns nicht nur bei der Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern, sondern auch bei der gezielten Gewinnung von Fachkräften für Leipzigs Wirtschaft.“

Koordinierungsgremium „Integration von Migrantinnen und Migranten in Ausbildung und Arbeit“ (KOG)

Das KOG wurde 2018 ins Leben gerufen, um die Arbeitsmarktintegration Zugewanderter zu verbessern und Leipzig für ausländische Fachkräfte attraktiver zu machen.

Turnusmäßig wechselt die Leitung zwischen dem Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, der Geschäftsführung des Jobcenters Leipzig und der Agentur für Arbeit Leipzig. Die Geschäftsstelle des KOG ist im Referat für Migration und Integration der Stadt Leipzig angesiedelt und wird durch das Regionale Integrationsnetzwerk IQ Leipzig (LeIQ) unterstützt.