Läuft alles nach Plan, soll im Sommer nächsten Jahres mit der Bebauung des Kappelmann-Geländes begonnen werden. Das kündigte Petra Pfeiffer, Geschäftsführerin der Wohnbau Wörth GmbH, in der Einwohnerversammlung in Maximiliansau an. Geplant ist der Bau von 50 Wohnungen im Zentrum des Wörther Ortsbezirks. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, hängt von der Genehmigung der Detailplanung und der Zustimmung der Förderbank ab. Pfeiffer ist da zuversichtlich. „Für die reine Bauzeit brauchen wir rund 18 Monate“, sagte sie. Heißt: Ende 2027/Anfang 2028 könnte das Projekt, über das seit rund einem Jahrzehnt diskutiert wird, abgeschlossen sein.
Gut 180 Bürger waren in die Tullahalle gekommen, um sich unter anderem über die aktuellen Pläne für das Kappelmann-Gelände zu informieren. Seit 2017 ist die Wohnbaugesellschaft, an der die Stadt Wörth 50 Prozent der Gesellschafteranteile hält, Besitzer des Areals. Pfeiffer erinnerte kurz an die ursprünglichen Pläne mit 60 barrierefreien und altersgerechten Wohnungen plus Tiefgarage sowie Café und Räumen für Kleingewerbe. Wegen hoher Baukosten und gestiegener Zinsen konnte das Projekt so nicht umgesetzt werden.
Sorgen wegen Parkplatzsituation
2024 erfolgte eine Überplanung des Vorhabens mit einer Kostensenkung von gut 20 auf rund 16 Millionen Euro. Vor allem fiel die Tiefgarage dem Rotstift zum Opfer. Eine Tiefgarage sei nicht darstellbar, vor allem wegen des hohen Grundwasserspiegels in Maximiliansau, so Pfeiffer. Die Geschäftsführerin betonte, dass sich an alle Vorgaben des bereits genehmigten Bebauungsplans gehalten werde. Bebaut werden sollen rund 1850 Quadratmeter. „Wir haben auf dem Gelände viel mehr nicht bebaute Fläche als bebaute“, versprach Pfeiffer. Es sollen auf der „Restfläche“ unter anderem ein Pavillon und ein Spielplatz entstehen. Außerdem bleibt viel Platz für Grünflächen und Bäume. „Durch den Verzicht auf eine Tiefgarage können wir jetzt mehr Bäume pflanzen, denn auf einer Tiefgarage wachsen keine Bäume“, erläuterte Pfeiffer.
Vor allem die Anwohner der Tullastraße machen sich Sorgen wegen der Parkplatzsituation. Geplant seien 74 oder 75 Parkplätze, so Pfeiffer, alle auf dem Grundstück. Das Parkplatzproblem habe man gelöst, in dem ein Teil des Gebäudes auf Säulen stehe. Unter diesem Gebäudeteil könne geparkt werden. Weitere Parkplätze sind entlang der Tullastraße eingeplant. Ob sie sich keine Sorgen mache, dass viele Parkplätze von Autofahrern belegt würden, die dort nichts verloren hätten, wollte ein Bürger wissen. „Wir vergeben Anwohnerausweise und wir lassen rigoros abschleppen“, kündigte Pfeiffer an. Bei anderen Wohnanlagen, etwa in der Keltenstraße in Wörth, habe das gut funktioniert.
Wohnungen sollen nicht verkauft werden
Gebaut werden sollen 50 Wohnungen mit einer Größe von 55 bis 110 Quadratmetern. Alle Wohnungen sind mit Terrasse oder Balkon geplant und barrierefrei. Die Kaltmiete soll zwischen 7,45 und 8,45 Euro pro Quadratmeter liegen. Auf Energieeffizienz werde großen Wert gelegt, versprach Pfeiffer. Geheizt wird mit Wärmepumpen, auf dem Dach sind Photovoltaikanlagen vorgesehen. Auf 350 bis 400 Quadratmetern sollen ein Café und kleinere Geschäfte Platz finden. Wer Interesse an einer Wohnung hat, kann sich jetzt schon bei der Wohnbau bewerben. „An einen Verkauf der Wohnungen ist nicht gedacht“, beantwortete Pfeiffer die entsprechende Frage einer Bürgerin.
Ob denn geplant sei, den Weg zwischen dem Kappelmann-Gelände und dem benachbarten Nahkauf zu pflastern, wollte eine Frau wissen. Wenn es regne sei der Weg oft sehr matschig. „Der Weg gehört uns nicht, das muss die Stadt entscheiden“, antwortete Pfeiffer. Er könne sich durchaus vorstellen, dass der Weg ausgebaut werde, sagte Bürgermeister Steffen Weiß.
Daraufhin meldete sich eine Frau zu Wort, die an der Grundschule beschäftigt ist. „Wenn der Weg gepflastert wird, soll das dann bedeuten, dass noch mehr Menschen den Schulhof nutzen, um den Weg zum Nahkauf abzukürzen?“, fragte sie. Er wisse, worauf sie hinauswolle, sagte Weiß und erinnerte an den Wunsch der Schule, das Gelände einzuzäunen. „Über dieses Thema wird der Bauausschuss, der am 30. September im Bürgerhaus in Maximiliansau tagt, beraten“, kündigte Weiß an. Er schob noch einen Dämpfer für Lehrer, Eltern und Schüler nach: „Falls da entschieden werden sollte, dass der Zaun kommt, werden wir das wohl nicht wie gewünscht umsetzen können.“ Das gibt der Haushalt nicht her. Weiß hatte zu Beginn der Sitzung verkündet, dass er wegen der desolaten finanziellen Lage der Stadt gezwungen gewesen sei, eine Haushaltssperre zu erlassen. Außer den Pflichtausgaben geht vorläufig nichts.