Los Angeles – Es ist wohl eines der härtesten Schicksale, das eine Familie treffen kann: Emma Heming Willis und ihre beiden Töchter müssen mit ansehen, wie Bruce Willis’ Persönlichkeit allmählich verschwindet. Die unheilbare Demenz-Erkrankung veränderte ihren Mann so stark, dass Emma sogar über die ultimative „Lösung“ nachdachte: Scheidung.
Die frontotemporale Demenz (FTD), an der Bruce leidet, schreitet rasch voran, das Hollywood-Idol einer ganzen Generation verliert zunehmend seine Sprache. Der Schauspieler sei aber immer noch mobil und körperlich bei bester Gesundheit, hatte Ehefrau Emma kürzlich in einem Interview versichert.
Bruce Willis am Donnerstag in Los Angeles: Körperlich ist er laut seiner Ehefrau bei guter Gesundheit, aber sein Gehirn wird von der Demenz-Erkrankung angegriffen
Aktuelle Fotos zeigen den Hollywood-Star am Donnerstag im Auto mit einem Begleiter bei der Autowäsche. Nur noch selten wird Bruce Willis in der Öffentlichkeit gesehen, seit sich sein Zustand verschlechterte. Die Erkrankung greift sein Gehirn zunehmend an.
Lachend sitzt Hollywoodstar Bruce Willis (l.) neben einem Begleiter auf dem Beifahrersitz, während das Auto gereinigt wird
Emma Willis: Beziehung fühlte sich „falsch“ an
„Bevor ich wusste, dass sich Bruce’ Gehirn wegen FTD langsam veränderte, durchlebten wir eine Phase, in der wir mit vielen Missverständnissen und mangelnder Verbundenheit zu kämpfen hatten“, erzählt Emma Willis jetzt der „Times“. Vor etwa fünf Jahren begann sich in ihrer Beziehung etwas „falsch“ anzufühlen. Monatelang schaute sie den Veränderungen mit wachsendem Frust zu – ohne zu ahnen, was dahintersteckte.
Oktober 2019, vor der Diagnose, vor den Veränderungen: Bruce Willis (damals 64) und Emma Heming Willis (damals 41)
Foto: ddp
Bei den Familienessen habe Bruce teilnahmslos dagesessen. Ihre Traditionen und Zukunftspläne schienen für den Action-Star plötzlich keine Rolle mehr zu spielen. „Es war einfach nicht der Mann, den ich geheiratet hatte. Es war, als würde ich mit jemand anderem aufwachen“, sagt Emma heute.
Wo das Paar auf einer Wellenlänge gewesen war, blieb der Konsens plötzlich aus. Auch Verantwortungen im Alltag trug Emma nun allein. „All das brachte mich dazu, über eine Scheidung nachzudenken.“
„Es war einfach nicht Bruce“, sagt Emma Heming Willis über die Zeit, in der sich Bruce allmählich veränderte, ohne dass sie von seiner unheilbaren Demenz-Erkrankung wussten
Foto: emmahemingwillis/Instagram
Als 2022 klar wurde, dass die Demenz schuld an den Veränderungen war, verwarf Emma den Gedanken an eine Trennung sofort.
„Ich verstand, dass der freundliche, fürsorgliche und mitfühlende Mann, in den ich mich verliebt hatte, die ganze Zeit da war. Es war seine Krankheit, die ihm die Eigenschaften genommen hatte, die ihn ausmachten“, sagt die 47-Jährige. „Ich konnte vergeben und vergessen und verliebte mich auf eine andere, neue und bedingungslose Weise wieder in Bruce.“ Das sei ein „Geschenk“.
Sie haben als Familie eine neue Form des Zusammenlebens gefunden: Bruce Willis mit Ehefrau Emma und den gemeinsamen Töchtern Evelyn (11, l.) und Mabel (13)
Foto: emmahemingwillis/Instagram
Bruce Willis ist aus der Familienvilla ausgezogen
Mittlerweile lebt Bruce nicht mehr bei Frau und Kindern, sondern in einem Haus in derselben Straße. Der Umzug sei für Emma eine der „schwersten Entscheidungen“ gewesen, die sie treffen musste.
Doch es sei die richtige gewesen: In dem Haus werde der Hollywood-Star rund um die Uhr von Pflegepersonal betreut, Freunde besuchen ihn jeden Freitagabend. Emma und die Töchter leben gemeinsam in einem Haus, in dem Mabel und Evelyn Kinder sein und Lärm machen können, ohne ständig Rücksicht auf Bruce nehmen zu müssen.
Auch Emma bietet die Lösung Freiheiten: „Letztendlich kann ich wieder seine Frau sein. Und das ist ein echtes Geschenk.“