Bill Kaulitz wird nicht die „First Lady“ von Mönchengladbach, so viel steht fest. Denn der skurrile Kampf ums Gladbacher Rathaus endete am Sonntagabend mit einer Niederlage für Reality-Star Jannik Kontalis, der dort überraschenderweise mit acht anderen Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters kandidiert hatte. Das wiederum hatte zur Folge, dass Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz, der offenbar mit Kontalis anbandelte, in seinem Podcast scherzte, dass er die First Lady der Stadt werde.
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Das kann er sich nun abschminken: Nicht mal 1 Prozent der Stimmen bekam Kontalis laut dem vorläufigen Ergebnis. Und auch der zweite Überraschungskandidat, der Satiriker Martin Sonneborn von der Partei „Die Partei“, erhielt nur 2,2 Prozent der Stimmen. Die „Spaßguerilla“ wurde abgestraft von Mönchengladbachs Bevölkerung – wobei Kontalis im Gegensatz zu Sonneborn mehrfach betonte, dass das Ganze kein Spaß für ihn sei und er es ernst meine.
Wenn ein Satiriker und ein Reality-Star Bürgermeister werden wollen
Die Oberbürgermeisterwahl in Mönchengladbach hat sich zu einem Event von überregionalem Interesse entwickelt. Mittendrin: ein Satiriker, ein Reality-Star und der Tokio-Hotel-Frontmann. Aber muss man das ernst nehmen? Ein Besuch in der Stadt am Niederrhein.
Felix Heinrichs setzt sich an die Spitze – trotz Angriffen
Kontalis war es auch, der zwar in der Stadt abgesehen von Plakaten keinen Wahlkampf machte, aber mehrfach den 2020 gewählten Oberbürgermeister Felix Heinrichs von der SPD angriff. Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) nannte er ihn „Foto-Felix“, weil er seiner Meinung nach nur rumbummele und Fotos mache, und außerdem sagte, dass „alles, was die anderen Kandidaten machen, total veraltet und langweilig“ sei.
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Das sehen die Bürgerinnen und Bürger Mönchengladbachs ganz offensichtlich anders: Heinrichs bekam mit 43,37 Prozent mit Abstand die meisten Stimmen und zieht nun mit dem CDU-Kandidaten Christof Wellens, für den 28,84 Prozent abstimmten, in eine Stichwahl.
Während Heinrichs sich auf Instagram für das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler bedankt und nochmal zum Wählen am 28. September, dem Tag der Stichwahl, aufruft, nennt Kontalis seine 0,89 Prozent ein „suuuuper Ergebnis“ – und macht mit dieser Aussage Satiriker Sonneborn Konkurrenz.