Mit der Freistellung von Sport-Geschäftsführer Carsten Wehlmann sorgte Holstein Kiel am per Gesetz eigentlich stillen Feiertag für einen Knall. Die Nachricht überrumpelte Beobachter und Anhänger fünf Spieltage vor dem Saisonende.

Vor Kurzem hatte der Fußball-Bundesligist im Abstiegskampf mit der Vertragsverlängerung von Trainer Marcel Rapp noch ein bemerkenswertes Signal der Kontinuität und realistischen Selbsteinschätzung in die sonst so unbesonnene Fußballwelt geschickt.

Das Vertrauen in Carsten Wehlmann war weg

So überraschend der Zeitpunkt der Bekanntgabe dieser Personalie war, so überraschend ist jetzt der Zeitpunkt der Trennung von Wehlmann. Die Gründe für dessen Aus behält der Club für sich. In der nach außen so heilen Holstein-Welt soll es hinter den Kulissen geknirscht haben. Der Verein hatte offenbar kein Vertrauen mehr in Wehlmanns Kaderplanung.

Nun hat also auch in Kiel ein üblicher Marktmechanismus gegriffen – nur auf anderer Ebene. Was hängen bleibt: Der Trainer ist bei Holstein stärker als der Geschäftsführer. Das lässt hoffen, dass Wehlmanns Freistellung kein Aktionismus ist, sondern ein wohl überlegter strategischer Schritt.